Es bleibt beim Nein zu Mayfeld-Plänen

Die Benedikt-Pfarre will Grundstücke für Einfamilienhäuser schaffen. Die Gemeinde Grefrath will das ablehnen.

Foto: Reimann/Lübke

Grefrath. Gleich mehrere umstrittene Bauprojekte stehen auf der Tagesordnung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses der Gemeinde Grefrath am 18. Juni. Unter anderem geht es um den Antrag der Kirchengemeinde St. Benedikt, das Areal Hinsbecker Straße/Im Mayfeld zu bebauen. Die Kirche möchte dort zum einen einen Erweiterungsbau des Therapiezentrums Median (früheres Krankenhaus) errichten. Ferner sollen Grundstücke zum Bau von Einfamilienhäusern entstehen. Geplant sind 20 Wohneinheiten.

Foto: Reimann/Lübke

Letzteres stieß schon vor einigen Wochen auf wenig Gegenliebe aus dem Rathaus. Denn es gibt einen Grundsatzbeschluss der Politik von 1997. Dieser besagt, dass die Schaffung von Planungsrecht nur für Flächen erfolgt, die im Eigentum der Gemeinde sind. Ferner sieht die Verwaltung aktuell durch das Projekt der Kirche eine Konkurrenz zu gemeindlichen Plänen auf einer Friedhofserweiterungsfläche, Schaphauser Straße.

Nachdem im Vorfeld der letzten Ausschuss-Sitzung bereits intensive Debatten liefen, nahmen die Fraktionen das Thema kurzerhand von der Tagesordnung. Es solle noch einmal intensiv geprüft werden. Im Ergebnis will die Verwaltung aber nun bei ihrem Nein zu den Kirchenplänen bleiben. Das geht aus der Vorlage für die Sitzung hervor.

Nach eigenen Angaben hat die Gemeinde der Pfarre vorgeschlagen, die Flächen zur Einfamilienhausbebauung zu kaufen. So dass die Kirche letztlich nur das Projekt Therapiezentrum durchführen würde. „Dieser Vorschlag wurde von der Kirchengemeinde bislang nicht als kompromissfähig angesehen, so dass der Antrag zum derzeitigen Gesprächsstand schon aufgrund des Grunsatzbeschlusses vom 18. März 1997 abzulehnen ist“, lautet der Beschlussvorschlag der Verwaltung.

Ebenfalls ablehnen will die Verwaltung eine Bauleitplanung für ein Areal zwischen Grefrath und Vinkrath. Im Bereich Heide (Ecke Stadionstraße/Mörtelsstraße) möchte ein Privatmann Grundstücke für zehn Doppelhaushälften und zehn Garagen schaffen. Zwar sieht die Gemeinde grundsätzlich die Möglichkeit für eine Wohnbebauung. Denn das noch landwirtschaftlich genutzte Gelände liege gemäß Regionalplan knapp innerhalb des allgemeinen Siedlungsgebietes. Aber auch im Vinkrather Fall verweist die Gemeinde auf den Grundsatzbeschluss von 1997: Die Fläche sei nicht im Eigentum der Gemeinde; deshalb könne kein Planungsrecht geschaffen werden.

Deutlich wohlwollender steht die Verwaltung einem Projekt gegenüber, über das schon seit Jahren diskutiert wird. Die Kempener Firma Hamelmann möchte auf der Wiese zwischen Nord- und Neustraße Mehrfamilienhäuser mit Miet- und Eigentumswohnungen sowie Einfamilienhäuser errichten. Den Zuschlag hatten Politik und Verwaltung Anfang 2017 erteilt.

Damals geriet der Verkauf des Grundstücks durch die Gemeinde an Hamelmann ins Gerede, weil die Firma zunächst ein deutlich niedrigeres Angebot als ein anderer Interessent abgegeben hatte. Für Hamelmann sprach aus Sicht von Politik und Verwaltung, dass die Firma ihr Angebot nachgebessert habe. Und vor allem das Argument, dass Hamelmann möglichst schnell mit der Altlastensanierung des Geländes einer früheren Batteriefabrik beginnen wolle. Der andere Interessent habe die Sanierung erst durchführen wollen, wenn Bau- und Planungsrecht geschaffen worden sei, hieß es damals aus dem Rathaus.

In Sachen Sanierung ist allerdings seit mehr als einem Jahr nichts passiert. Laut Hamelmann hat es bislang nur Bodenproben gegeben. Bei der Schaffung von Planungsrecht will die Gemeinde nun aber den nächsten Schritt machen. Das Ingenieurbüro Rox und Mertens aus Kempen soll am 18. Juni einen Vorentwurf des Bebauungsplans vorstellen. Die Verwaltung schlägt vor, die Beteiligung von Behörden und Öffentlichkeit im Nachgang zu beschließen.

Die Sitzung des Bauausschusses beginnt am 18. Juni um 19 Uhr im Oedter Rathaus, Johannes-Girmes-Straße.