Euregio-Ritt: Auf Tour mit Pferd und Wagen
48 Reiter und 18Kutschen machten bei der grenzüberschreitenden Veranstaltung mit. Die Teilnehmer reisten sogar aus Bitburg, Dorsten, Köln und Bonn an.
Nettetal/Venlo. "Die Sonne lacht- heute ist ein besonders schöner Tag", sagte Hubert Bruls, Bürgermeister von Venlo und Vizepräsident der Euregio Rhein-Maas am Sonntagmorgen vor dem 16. Euregio-Ritt. Er wünschte allen "einen mooie Ritt, mooie Kontakte en prettige Gespreken".
48 Reiter und 18 Kutschen von beiden Seiten der Grenze nahmen am Euregio-Ritt teil. Die 28 Kilometer lange, sechsstündige Strecke führte grenzüberschreitend durch die Venloer Heide und rund um die Krickenbecker Seen. Start und Ziel war das Gestüt Seehof in Leuth. Mittagspause war am Lokal Waldesruh in Hinsbeck, Heide.
Die Teilnehmer kamen nicht nur aus der Region sondern auch aus Bitburg, Dorsten, Solingen und Wuppertal. Einige Kölner und Bonner übernachteten wegen der längeren Anfahrt in Nettetal.
Begeistert waren auch junge Feriengäste aus ganz NRW vom Ausritt der Kutschen und der Pferde: 40 Mädchen im Alter zwischen zehn und 15 Jahren. Sie verbringen seit Freitag auf dem Gestüt Seehof Reiterferien.
"Später mache ich dabei bestimmt mit", sagte Birgit (12) aus Düsseldorf. Isabell (11) aus Kempen vermisste eine Hochzeitskutsche: "Weil ich die am schönsten finde."
Der Start zum Euregio-Ritt verzögerte sich um gut 20 Minuten. Der Grund: Als Beate Delbos, die die Kutschengruppe anführte, anfahren wollte, brach der Wagenbaum. Kim und Dominic Broich (Gestüt Seehof) holten einen passenden von ihrer Kutsche. Gemeinsam tauschten deutsche und niederländische Reiter den Kutschbaum aus.
"Jetzt blasen die Holländer uns Deutschen mal den Marsch", scherzte Ulrich Schulze, Vorsitzender des Pferdesportverbands Kreis Viersen. Mit dem Signal "Zum Essen" eröffneten 20 Aktive der Jagdhornbläser "St.Hubertus" aus Grubbenvorst-Sevenum das Frühstück. Es folgte die "Begrüßung" und schließlich der "Aufbruch zur Jagd".
Die Vielfalt der Kutschen und Gespanne reichte vom kleinen schwarzen Pony, über Shetland-Ponys, rheinische und belgische Kaltblüter bis zum großen schwarzen Friesen und dem viel beachteten Egidienberger. Wagonetten, Marathon-, Spider-, Post- und Sonntagswagen waren unter den 20 Kutschen vertreten, die ein-, zwei-, drei- und vierspännig gezogen wurden.
Erstmals dabei war Tischlermeister Hermann-Josef Lehnen (Breyell) mit einem einspännigen "Pick up Spiderwagen", den das sechsjährige Pony "Pandora" zog.
Um 8 Uhr war Birgit Schmitz-Liebler mit dem neunjährigen deutschen Reitpony "Nugget" in Bracht gestartet. Pünktlich zum Frühstück war sie in Leuth. Es war das einzige Gespann, das mit einem PS am Seehof ankam. Alle übrigen Pferde und Gespanne waren mit Fahrzeugen angereist.