Fälscher rocken seit 25 Jahren

Leerer Konzertsaal in Heinos Heimat und andere Anekdoten — Rückblick mit der Kultband.

Foto: Lübke

Kempen. Sechs Musiker, die mit Herzblut bei der Sache sind. Eine Vielzahl von Klassikern der deutschen und internationalen Rockgeschichte. Rund 300 Auftritte seit Bestehen. Eine Traditionsveranstaltung namens Weihnachtsrock. Wenn alle diese Komponenten zusammentreffen, dann handelt es sich eindeutig um die Kempener Kultband Die Fälscher. Für die bekannte Formation ist dieses Jahr dabei ein ganz besonderes. Die Fälscher blicken nämlich auf eine 25-jährige Bandgeschichte zurück.

Katrin Klinkhammer, Sängerin und Tochter des Gründungsmitglieds

Die Musiker, die sich 1992 aus der Schülerband „Die Spätlese“ zusammenfanden und die Fälscher gründeten, können von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Denn wenn es auch — aus beruflichen und familiären Gründen — immer mal wieder Umbesetzungen gab, so sind es nach wie vor sechs Musiker, die unter dem bekannten Namen erfolgreich zusammen spielen und ihr Publikum begeistern. Wobei der Name einst ausgesucht wurde, weil man coverte und „zu schlecht für das Original war“, wie Gründungsmitglied Ingo Klinkhammer scherzt.

Der Schlagzeuger ist der einzige Musiker, der von Anfang an dabei war. Hans-Georg Hein am Bass blickt auf 22 Jahre Fälscher-Zeit zurück. Gitarrist Tobias Janssen, selber Profi-Musiker, gehörte, genau wie Sänger Steve Lecaro, über Jahre zur Band, machte eine Pause und stieg wieder ein. Am Keyboard ist indes Johannes Schlupp anzutreffen, und in Sachen Gesang ist vor einigen Monaten Katrin Klinkhammer dazugekommen.

„Ich bin ja quasi mit den Fälschern groß geworden, habe selber Band- sowie Auftritterfahrung und singe jetzt mit“, sagt die 20-jährige Tochter von Ingo Klinkhammer. Sie ist die Jüngste im Team, das ansonsten altermäßig bis Mitte 50 hinaufklettert.

Untrennbar mit den Fälschern ist der Kempener Weihnachtsrock verbunden. Der sorgt beim Rückblick auf 25 Jahre auch direkt für das erste Anekdötchen. Den ersten Weihnachtsrock hatten die Fälscher bei Gleumes. „Unseren zweiten Rock wollten wir im Lichtblick umsetzen. Einen Tag vor unserem Konzert war dort Wiedereröffnung angesagt.

Doch es gab Probleme mit den Anwohnern. Das Ordnungsamt schaltete sich ein und machte den Laden zu“, erzählt Ingo Klinkhammer. Ein gewaltiges Problem tat sich auf, denn schließlich wollte die Band spielen. Viel Zeit für die Suche nach einem alternativen Ort blieb nicht. Im Kempener Kolpinghaus wurden die Musiker fündig. „Wir haben dann abends vor dem Lichtblick gestanden und die Gäste ins Kolpinghaus umgeleitet“, erzählt Hein.

Die Band blieb dem Kolpinghaus treu. Der Weihnachtsrock an dieser Stelle ist mittlerweile weit über die Grenzen von Kempen hinaus bekannt. Für jede Menge Gelächter sorgt die Erinnerung an einen Auftritt in Bad Münstereifel. Die Location, wo Heino seine Auftritte einstudierte, war das Reiseziel. Zu der damaligen Zeit aber schienen die Einwohner den Fälschern nicht gewachsen zu sein. Der Konzertsaal blieb bis auf die mitgereisten Kempener Fans nahezu leer. Nichtdestrotz wurde gespielt und die Musiker machten eine Riesenparty auf dem Konzert mit der Mini-Besucherzahl.

So etwas passiert ihnen heute nicht mehr. Wenn die Fälscher auftreten, ist ein volles Haus garantiert. Ihre rockigen Coversongs kommen an.

Und auf den Weihnachtsrock freuen sich alle sechs schon besonders, denn auch wenn es der 21. Weihnachtsrock ist, so ist er in der aktuellen Bandbesetzung eine Premiere.