Lebensraum für Insekten in Kempen Paten von Blühstreifen helfen Bienen und anderen Insekten
Kempen · Bei der Kempener Familie Küppers ziehen Bienenvölker an die Blühwiesen. Ein Imkerpate konnte gewonnen werden. Die Familie ist schon seit Jahren für den Insektenschutz im Einsatz.
(tre) „Wir schaffen neuen Lebensraum für Bienen und andere Insekten – Vielen Dank an die Paten dieser Wiese“ verkünden die großen Tafeln, die auf zwei Holzpflöcken inmitten von Blühwiesen auf den landwirtschaftlichen Flächen der Familie Küppers stehen. Seit Jahren ist die Familie Küppers aus Kempen im Einsatz für den Insektenschutz.
Vor fünf Jahren fing es
mit den Blühstreifen an
„Wir haben vor rund fünf Jahren mit den ersten Blühstreifen entlang unserer Flächen angefangen, die am Waldrand liegen“, erinnert sich Stefan Küppers. Der Grundgedanke war es seinerzeit, dass nahezu jeder sich beschwert und Dinge rund um den Naturschutz anprangert, aber nichts tut, um ein Problem anzugehen. Die Küppers machten einen Anfang. Dann kam die Idee auf, anderen naturinteressierten Menschen ebenfalls die Möglichkeit zu geben, etwas für die Natur zu tun. Denn es gibt zahlreiche Bürger, die räumlich nicht die Möglichkeit haben, eine Blühwiese anzulegen. Über die Küppers ist es möglich. Sie starteten mit Patenschaften.
Zuerst war angedacht, eine große Fläche umzusetzen. Eine Verteilung der Flächen erwies sich aber als effektiver. Mittlerweile sind es insgesamt zwei Hektar, die als Blühweisen fungieren. Die Flächen, aufgeteilt auf zehn Wiesen, verteilen sich von Kempen bis Mülhausen. Wobei vier Wiesen Paten zuzuordnen sind. Erkennbar ist dies an den großen Patenschaftsschildern. Auf denen stehen bei Wunsch die entsprechenden Paten samt ihrer gepachteten Quadratmeterzahl.
100 Quadratmeter gibt es
für 30 Euro pro Jahr
Los geht es immer ab 100 Quadratmetern, die für 30 Euro pro Jahr zu haben sind. Neben Privatpersonen sind es Firmen, aber auch ganze Schulklassen haben sich schon für eine Patenschaft entschieden.
Aktuell haben die Küppers auch Insektenhotels an den Blühstreifen aufgestellt, und es sind mehrere Bienenvölker aufgebaut worden. „Wir haben einen Imker gewinnen können, der Bienenvölker an die Blühweisen setzt“, sagt Stefan Küppers.
Betreten oder Pflücken
schadet der Blühwiese
Sowohl für Honigbienen als auch für Wildbienen und weitere Insekten ist genügend Nahrung vorhanden, wenn die Wiesen nicht beschädigt werden. Das passiert nämlich immer wieder, wenngleich es vielmals aus Unwissenheit erfolgt. „Wenn Passanten an den Wiesen vorbeigehen, pflücken sie sich gerne Blumen ab. Auf die Menge der Menschen gesehen, die das machen, schädigt es natürlich die Blühfläche“, sagt Nadine Küppers. Das gleiche gilt für das Betreten der Blühwiesen – oftmals, um ein schönes Blumenfoto zu machen. Betreten und Pflücken sollten aber unterlassen werden. Betrachten und sich an der Vielfältigkeit der Blumen erfreuen, ist aber möglich. Naturschutz zu etwas Gemeinsamen machen ist den Küppers wichtig, denn „es geht nur gemeinsam“, betont der Landwirt. Wer sich für eine Pachtfläche interessiert, kann sich eine Pachtfläche für die Blühsaison 2022 sichern.