Feilschen um die Eiszeiten
Der Grefrather Eissportclub (GEC) bekommt keine kostenlosen Trainings- und Spielzeiten mehr.
Grefrath. „Wir machen weiter!!“ heißt es im Kopf der Homepage des Grefrather Eissportclubs (GEC). Einfacher wird es für den Verein in der kommenden Saison nämlich nicht — und das nicht sportlich, sondern vor allem wirtschaftlich: Die Sport- und Freizeit gGmbH der Gemeinde Grefrath wird dem GEC keine kostenlosen Trainings- und Spielzeiten zur Verfügung stellen.
Den drei anderen Klubs — Grefrather Eissport Gemeinschaft (GEG), Eisschnelllauf Club Grefrath (EGC) und Grefrather Schlittschuh Klub (GSK) — dagegen schon.
Der Grund: Wegen der begrenzten Kapazitäten kann nur noch pro Sportart ein Verein gefördert werden. „Das war eine wirtschaftliche Notwendigkeit“, sagt Bernd Schoenmackers, Geschäftsführer des Eissportzentrums. Ab dieser Saison bewerben sich die Vereine um die Zeiten. Nach einem Auswahlverfahren wird entschieden, wer den Zuschlag bekommt.
Mit der GEG und dem GEC standen so zwei Eishockey-Clubs in Konkurrenz, die GEG hat den Zuschlag bekommen. Einerseits hänge das mit der größeren Mitgliederzahl der Eissport Gemeinschaft zusammen, andererseits mit einer Durchgängigkeit im Jugendbereich.
Laut GEG-Geschäftsführer Edgar Teuber hat sein Verein knapp 200 Mitglieder, der GEC-Vorsitzende Wolfgang Thyßen wollte sich auf WZ-Anfrage nicht zur Mitgliederzahl äußern.
„Unsere Sportler werden von der U-8-Mannschaft über die Junioren bis zur 1. Mannschaft durchgehend und gezielt gefördert“, sagt Teuber. Der Eissportclub hat dagegen nur eine Damen- und drei Jugendmannschaften.
Trotzdem wollte man sich die Entscheidung beim GEC nicht gefallen lassen, Thyßen leitete ein entsprechendes Verfahren beim Landgericht in Düsseldorf ein — und scheiterte. Allerdings ließ das Gericht dem GEC mit seinem Urteil Ende Mai die Möglichkeit offen, Eiszeiten bei der gGmbH zu kaufen.
Welcher Verein ab Herbst aber wie viele der Stundenkontingente bekommt, ist noch nicht entschieden. „Wir sind noch mitten in der Ausarbeitung, die sich noch bis in den August hinziehen kann“, sagt Schoenmackers. „Und auch dann kann es wegen weiterer Veranstaltungen und Änderungen im Spielbetrieb wieder zu Umplanungen kommen.“
Aufgeben will Thyßen aber noch nicht. „Wir werden alles uns mögliche unternehmen, um weiterzumachen“, sagt er. „Auch werden jetzt unsere Mitglieder gefragt, ob sie bereit sind, die weiteren Kosten zu übernehmen.“
Was genau in der außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen wurde, die kurz nach der Urteilsverkündung stattfand, will er allerdings nicht sagen. Nur soviel: „Ab sofort werden alle Angelegenheiten vertraulich behandelt, das haben die Mitglieder so beschlossen.“
Am Sonntag steht eine weitere außerordentliche Mitgliederversammlung beim GEC an. „Dann wollen wir die kommende Saison planen“, so der GEC-Vorsitzende. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im Seerosensaal an der Steegerstraße 38 in Lobberich. Die Presse ist bei diesem Termin ausgeschlossen.