Fotos, Objekte, Bilder und Wortkunst
18 Künstler zeigen eine breites Spektrum an künstlerischem Schaffen in der Alten Fabrik. Die Bandbreite künstlerischen Schaffens ist enorm.
Kaldenkirchen. Nach ziemlich genau acht Jahren wieder eine Ausstellung in der Alten Fabrik auf der Venloer Straße 38 bis 40: Nicole Terstappen, Tochter des Besitzers Elmar Terstappen, dem das Gebäude gehört, präsentiert noch bis zum 3. Januar insgesamt 18 Künstlerinnen und Künstler. Die Bandbreite künstlerischen Schaffens ist enorm.
Bei der Vernissage war die Wiedersehensfreude groß - kaum zu glauben, dass man sich vor acht Jahren zum letzten Mal gesehen hatte. Aber die Zeit ist nicht stehengeblieben: Fotokunst ist eindeutig auf dem Vormarsch.
Das dürfte vor acht Jahren ebenfalls noch nicht so selbstverständlich gewesen sein. An einige Künstler ist Nicole Terstappen über das Internet gekommen. Auch etliche Besucher kannten sich bislang nur über irgendwelche Communities.
Die Gastgeberin zeigt neben Malerei erstmals auch digital bearbeitete Fotografie. Alle Arbeiten sind von ihrem Lieblingsland Griechenland inspiriert. Bilder, die der Zahn der Zeit an Wände gemalt hat, gehören zu den Lieblingsmotiven der 44-Jährigen.
Bernd Lieven (48) aus Düsseldorf hat Malerei studiert, arbeitet aber als Fotograf. In der Alten Fabrik zeigt er vor allem Fotos von Industriearchitektur, beispielsweise von Stahlwerk Becker in Willich. Das Besondere: Lieven coloriert die Schwarzweißfotos dezent mit Ölfarbe, taucht die Szenerie in ein eigenartiges, ein wenig unwirkliches Licht.
Mara und Jannis sind die jüngsten Künstler, die jetzt ihre Bilder ausstellen: Es sind die Kinder von Nicole Terstappen, die bunte, unbeschwerte Kinderwelten zeigen.
Winfried Schmitz-Linkweiler aus Meerbusch hält für die Betrachter seiner Bilder eine Lupe bereit. Der 55-Jährige malt mit feinem Strich. Die Kleinformate haben Witz und Ironie. Klein ist zwar fein, aber groß muss auch mal sein: Ein auf einem Foto basierendes Bild hat - als Druck auf Leinwand - in Bezug auf Größe und Farbigkeit Ausnahmecharakter.
Er ist Architekt, stammt aus Düsseldorf, nennt sich Richart Art(der)Sicht, ist 56 Jahre alt und stellt jetzt zum zweiten Mal aus. "lust ist weiss, denken ist farbe, nacht ist bunt": Neben Fotografie und Miniaturobjekten präsentiert er außergewöhnliche Wortkunst.
Ganz ausgefallen - sein Gemälde, auf dem geschrieben steht, was dort gemalt sein könnte. Die genannten sowie zwölf weitere Künstler - unter ihnen die Nettetalerin Marianna Kalkhof - sorgen für eine Ausstellung, die uneingeschränkt das Prädikat "sehenswert" verdient.