Stadtbibliothek Kempen: Attraktiver, aktueller und mehr Gewinn
Leiterin Ursula Wiltsch zieht vor dem Kulturausschuss eine positive Bilanz.
Kempen. Ordentlich umgekrempelt hat Ursula Wiltsch die Kempener Stadtbücherei. Die Leiterin stellte am Donnerstagabend dem Kulturausschuss vor, was sich im Laufe des Jahres verändert hat. Die 42-Jährige hatte die ehemalige Stadt- und Kreisbibliothek Anfang des Jahres übernommen, nachdem sich der Kreis Viersen zurückgezogen hatte.
Wiltsch fand zum Start 60.000 Medien in teilweise erbärmlichem Zustand vor. Dieser Bestand war eher für Akademiker gedacht, bestand er doch zum großen Teil aus Fachbüchern. Wiltsch: "Mehr für den anspruchsvollen Bedarf." Das hat sich geändert.
Die Bücher wurden ausgemistet und aufgefrischt. Statt gynäkologischer Fachbücher und Reiseführer aus den 70er-Jahren stehen nun populäre Sachbücher, Bestseller und viel Kinder- und Jugendliteratur in den Regalen. "Die neue Zielgruppe besteht aus Laien, Schülern, Familien und Senioren", sagte Wiltsch.
Der Bereich Computerspiele und DVDs wurde ausgebaut und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Insgesamt umfasst die Stadtbibliothek jetzt 10.000 Medien weniger.
80.000 Euro hat die Stadt die Restrukturierung gekostet. Dafür hat sich aus dem einstigen Sanierungsfall die einnahmenstärkste Stadtbibliothek im Regierungsbezirk Düsseldorf entwickelt: Bisher wurden in diesem Jahr 3000Euro mehr eingenommen als im ganzen Jahr 2008.
18 Ehrenamtliche helfen beim täglichen Ablauf. Das Programm bietet den Nutzern Führungen, Autoren-Lesungen und für die kleinen Leseratten Minikino und den Sommerleseclub.
2010 soll die Kinderabteilung vergrößert, eine Elternbiliothek eingerichtet und ein neues Leitsystem installiert werden. Von soviel Ideen war auch Bürgermeister Volker Rübo begeistert: " Einach fantastisch, was hier entstanden ist."