Beruf Frau und Technik? Na, klar!

Vivian Engh hat bei den Kempener Stadtwerken mit Rohrsystemen zu tun.

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Kempen. Vivian Engh hat sich bereits als junges Mädchen für Technik interessiert. Deshalb hat sie nach ihrem Abschluss an der Krefelder Gesamtschule Kaiserplatz das Berufskolleg Uerdingen besucht und dort die ersten praktischen Erfahrungen gesammelt.

Der heute 21-Jährigen war schnell klar: „Das will ich auch beruflich machen.“ Sie entdeckte eine Anzeige der Stadtwerke Kempen, die auf der Suche nach angehenden Anlagenmechanikern im Einsatzgebiet Rohrsystemtechnik waren, und bewarb sich. Ein Tagespraktikum später hatte sie die Stelle, ist jetzt im zweiten Lehrjahr — „und als Frau in einem typischen Männerberuf total zufrieden“, wie sie sagt. Frau und Technik? Na, klar!

„Wir sind ein moderner Ausbildungsbetrieb und wollen uns auch so bei den Jugendlichen präsentieren“, sagt Claudia Seidenstricker, Teamleiterin Personalwesen bei den Stadtwerken. Deshalb ist man jetzt eine Partnerschaft mit der Martin-Schule Kempen, einer städtischen Gemeinschaftshauptschule, eingegangen.

Zusammengebracht hat sie Gabriele Götze, Schulkontaktmanagerin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Sie wird die Kooperation in Zukunft begleiten. Nach den Sommerferien sollen noch Partnerschaften mit der Erich Kästner Realschule Kempen und der Robert-Jungk-Gesamtschule Krefeld folgen.

In dem Vertrag, den die Stadtwerke und die Martin-Schule unterzeichnet haben, ist festgeschrieben, wie die Schulpartnerschaft mit Leben gefüllt werden soll: Es wird Betriebsbesichtigungen für Lehrer und Schüler geben, die Stadtwerke-Azubis werden die betrieblichen Abläufe bei Schulbesuchen vorstellen, und es wird feste Praktikums- sowie Berufsfelderkundungsplätze für die Martin-Schüler geben.

„Obwohl wir ein bekanntes Unternehmen sind, wird es auch für uns immer schwieriger, geeigneten Fachkräftenachwuchs zu finden“, sagt Seidenstricker. „Vor allem in den weniger bekannten Berufen. Deswegen wollen wir neue Wege gehen.“

Die Stadtwerke bilden neben Anlagenmechanikern auch Elektroniker für Betriebstechnik, Fachangestellte für Bäderbetriebe sowie Industriekaufleute aus. Auch ein duales Studium ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Red