Bemalte Holzdecke Päpste zieren die Decke in St. Peter

Die bemalte Holzdecke der Kapelle wird in einer neuen Broschüre auf Fotos gezeigt. Morgen ist das Denkmal geöffnet.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Viele Spaziergänger und Radfahrer kennen sie von ihren Ausflügen — die Kapelle St. Peter in der gleichnamigen Honschaft am Rande von Kempen. Vor allem Kunstinteressierten ist auch die bemalte Holzdecke im Innern ein Begriff. Mit ihr hat sich jetzt der Förderverein der Kapelle ganz genau beschäftigt. Entstanden ist eine mehrfarbige Broschüre, in der die meisten der 18 bemalten Felder der Decke beschrieben werden.

„Das Interesse der vielen Besucher an der Ausstattung von St. Peter hat uns zur Erstellung der Broschüre veranlasst“, sagt die Vorsitzende des Fördervereins, Maria Birmes. Gemeinsam mit der Historikerin Ina Germes-Dohmen, ebenfalls Mitglied des Fördervereins, hat sie die Texte geschrieben. Auf den Fotos im Großformat sind die einzelnen Bilder der Decke zu sehen, die der Kempener Josef Lamozik fotografiert hat. Das Titelfoto stammt von Helmut Schmitz. Die Broschüre kann nach dem Sonntagsgottesdienst in der Kapelle für einen Euro gekauft oder telefonisch unter 02152/53928 bestellt werden.

Die Deckenverzierung geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Sie wurde von Schülern des in Kevelaer arbeitenden Kirchenmalers Friedrich Franz Maria Stummel ausgemalt.

Die Decke besteht in der Mitte aus fast quadratischen und an den Seiten aus hochrechteckigen Feldern. In der Mitte der Decke sind vom Chor aus gesehen der heilige Petrus, Mariae Verkündigung, Mariae Heimsuchung und Christi Geburt abgebildet. Dazwischen befinden sich Bilder vom Lebensbrunnen und vom geistlichen Gefäß.

Links und rechts sind Darstellungen der heiligen Päpste Silvester I., Gregor I., Pius V., Leo I., Leo IX. und Gregor VII zu sehen. Sie werden durch Schmuckfelder voneinander getrennt. „Bis heute ist unklar, wer damals der Auftraggeber war und warum genau diese Päpste für die Bilder ausgewählt wurden“, sagt Germes-Dohmen.

Am Eingang befindet sich direkt unter dem Glockentrum das Bild mit der Darstellung der Geburt Christi. Ein kreisförmiges Loch in der Decke weist darauf hin, dass dort früher die Zugseile für die Betätigung der Glocken verliefen.

Die Kapelle St. Peter ist mindestens 1000 Jahre alt und gilt als ältestes Baudenkmal im gesamten Kreis Viersen und als älteste Kirche im Kempener Land. Die Ursprünge gehen wahrscheinlich auf das zehnte Jahrhundert zurück. Im 13. Jahrhundert grenzten vier zum Kempener Amt gehörende Ortschaften an St. Peter: Broich, Schmalbroich, die Große und die Kleine Honschaft. Noch heute feiert der inzwischen 92-jährige Pastor Theo Derstappen in der Kapelle jeden Sonntag um 9.15 Uhr mit den Gläubigen die Heilige Messe. Dann sind die 75 Sitzplätze fast immer vollständig besetzt.