Galerie Q1: Ein Tanz im Feuerschein
In der Galerie Q1 gibt es Installationen zum Thema Feuer.
Kempen. Wer in diesen Tagen abends über die Kuhstraße flaniert und an der Galerie Q1 vorbei kommt, wird sich wohl erstaunt die Augen reiben: Da gibt es an der rechten Schaufenster-Wand ein sehr großes schwarz-weißes Foto, in dem Kerzen zu brennen scheinen.
Wenige Meter weiter ein „brennendes Bild“.Die Flammen sprühen hoch in die Luft. Des Rätsels Lösung: Beide Bilder sind auf eine besondere, zweischichtige Aluminiumplatte (Dibond) gebannt, die, je nach Beleuchtung, ein Eigenleben entwickeln.
Direkt hinter der Schaufensterscheibe hingegen läuft ein Endlosband mit dumpfem, immer wiederkehrendem, bedrohlich wirkendem Ton: Bücher brennen! Tausende von Büchern. Und wenn man dazu den Schatten von Adolf Hitler entdeckt, kommt einem der berühmte Satz von Heinrich Heine in den Sinn: „Das war ein Vorspiel nur, dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“
Untereinander stehen die Namen der Dichter, deren Werke 1933 bei der Bücherverbrennung der Nazis Opfer der Flammen wurden.
Das Konzept zu dieser Foto-Videoinstallation entwickelten der Kempener Objektkünstler Jürgen Hemkemeyer und Videokünstler Dieter Fleischmann aus Düsseldorf. Die beiden haben nach Erde, Luft und Wasser jetzt das vierte Element (Feuer) erarbeitet.
Im Gespräch erklären sie die verschiedenen Aspekte dieses „magischen Elements“. Feuer hat für sie von allen Elementen die größte Faszination, ist am wenigsten fassbar: geradezu magisch, zerstörerisch, doch unverzichtbar.
Um das „Thema Feuer“ weiter zu fassen, hat Hemkemeyer seine fragilen, sehr zarten, von der Decke hängenden Objekte beleuchtet. Und es scheint, dass sie im Feuerschein tanzen.