Jugendliche heben Schacht für Stromleitung aus
Junge Vinkrather packen an der Straße In der Floeth an, um eine Stromleitung zu verlegen. Hilfe gibt es von Sponsoren und Johnson Controls-Azubis.
Vinkrath. Mit Spitzhacken, Spaten und bloßen Händen haben rund 20 Jugendliche und junge Erwachsene einen Schacht für die Stromversorgung des Bauwagens an der Straße In der Floeth ausgehoben. „Wir sorgen dafür, dass hier niemand mehr frieren oder im Dunkeln sitzen muss“, sagte Leon Küsters von der Mobilen Jugendarbeit der Gemeinde Grefrath. Diese fördert das Bauwagen-Projekt, das einer Gruppe Jugendlicher als Treffpunkt dient.
„Wir haben uns eingelebt, aber langsam wird’s kalt“, sagte Wohnwagen-Besucher Andreas Hammann (19). Höchste Zeit also, vor dem Winter die Stromversorgung sicherzustellen. Dies geschah in Eigenleistung und mit der Unterstützung von Sponsoren.
„Mach’ mal Pause, jetzt tobe ich mich aus“, sagte Florian Woiwode (21), Mechatroniker-Geselle bei der Firma Johnson Controls. Deren Ausbildungs-Beauftragter Dirk Schönen rückte mit neun Azubis und einem Gesellen an, um beim Ausheben des Schachtes zu helfen. „Für unsere Firma ist das ein Blue-Sky-Projekt.
Das bedeutet, wir geben 1000 US-Dollar als Spende für das Bauwagen-Projekt. Außerdem packen wir mit an. Unsere heute geleisteten Arbeitsstunden sind etwa 3600 Euro wert“, sagte Schönen.
Zusammen mit Jugendlichen, die den Bauwagen als Treffpunkt nutzen, hoben sie einen 60 Zentimeter tiefen Schacht aus, der vom Bauwagen zum asphaltierten Weg führt. Sie verlegten ein Leer-Rohr für ein Stromkabel.
Das Rohr deckten sie mit Sand und Kies ab, darauf folgten ein Flatterband, das auf die Elektroleitung hinweist, und die ausgehobene Erde.Die Gemeindewerke Grefrath stellten kostenlos die Kabel und Leer-Rohre zur Verfügung, die Bauunternehmung Dors den Sand und den Kies.
Die Firma Hamelmann wird die Stromleitung, die etwa 100 Meter von der Straße bis zum Schacht führt, verlegen. „Wir schätzen, dass dies in den nächsten zwei Wochen gemacht wird“, sagte Leon Küsters.
Die Mobile Jugendarbeit verpflegte die Helfer mit heißem Kaffee und kalten Getränken, mit Obst und Schoko-Brötchen.
Nach der Eingewöhnungsphase im Bauwagen ist das Auskommen mit den Nachbarn friedlich und gut, berichteten die Jugendlichen. Was Probleme, Sorgen und Ziele angeht, treffen sie sich alle zwei Wochen mit Küsters zur Besprechung.
Ihr nächster Plan ist es, einen Briefkasten am Bauwagen anzubringen. „Dann können Anwohner anonym Lob, Anregungen und Kritik loswerden“, sagte Andreas Hammann.