Der Privatsender RTL II drehte dort mit den „Kochprofis“, die Wirtin Bianca Savvidis aus der finanziellen Schieflage des Lokals helfen sollten. Am letzten von drei Drehtagen wählten Gäste aus drei Vorspeisen, fünf Hauptgängen und einem Dessert — und befanden es für gut.

„Das Franzuse Hüske ist die urigste Grefrather Kneipe. Was das Essen angeht, habe ich hier einige Reinfälle erlebt. Doch heute schmeckt es sehr gut“, sagt Alt-Bürgermeister Herbert Kättner, seit Jahren ein Stammgast.

„Die geschmorten Schweinebäckchen waren vorzüglich“, urteilt Marga Reinders. Am Nebentisch denken Simone und Timm Tüffers aus St. Tönis laut über einen zweiten Schlemmerabend in Grefrath nach: „Küche und Ambiente laden zur Wiederholung ein.“

Starke Nerven brauchten Gäste zum Beispiel beim Servieren: Bis die China-Kohlroulade am Tisch war, drehte ein Kamerateam den Weg aus der Küche bis zum Tisch aus mehreren Perspektiven. Wer fertiggegessen hatte, teilte in die Kamera mit, ob und wie es gemundet hat.

Das alles nahmen die 30 Gäste — angeblich ausverkauftes Haus — in Kauf. Eigentlich passen 45 Personen ins Franzuse Hüske. „Diese Vorgabe hat das Fernsehteam gemacht“, sagt Savvidis.

Im Gespräch mit der WZ am Samstagabend erzählte die Wirtin von einer „lustigen, aber anstrengenden Zeit“. Erst um 2.30 Uhr war die Küche sauber. „Wir haben gelernt, professioneller zu arbeiten, Berufliches und Privates zu trennen“, zieht Savvidis ein Fazit.

Den Plan, an der alten deutsch-griechischen Küche festzuhalten, hat sie verworfen. „Ich werde 80 Prozent der Profi-Tipps übernehmen und 20 Prozent eigene Ideen beisteuern“, sagt die Chefin. Am Samstag aßen deutlich weniger Gäste im Franzuse Hüske als noch am Freitag. Die Zeit wird zeigen, ob das Restaurant auch ohne Fernseh-Hilfe funktioniert.