St. Martin in Kempen Zu Gast bei den Fackelbautagen
Kempen · Jetzt werden Fackeln gebaut. So bereitet sich die Gesamtschule Kempen auf den St.-Martinszug in der Thomasstadt vor. Schüler und Lehrer freuen sich, dass es in diesem Jahr wieder einen Zug gibt. Wie die Planungen vorangehen.
Auf der digitalen Tafel ist das Bild einer runden Laterne aus Pappe zu sehen, in der inmitten von buntem Transparentpapier ein Zebra liegt. Die Mähne des Zebras steht dabei in buschigen schwarz-weißen Zotteln vom Rand der Pappe ab, was dem Ganzen einen plastischen Eindruck verleiht. „Ich finde, das ist wirklich so geworden, wie es auf der Vorlage aussieht“, meint Lilu.
Die Elfjährige lässt den Blick von ihrer Laterne, die vor ihr auf der Schulbank steht und an der sie gerade letzte Hand angelegt hat, zu dem Foto auf der digitalen Tafel wandern. Ein Knopfdruck und in ihrer Laterne leuchtet eine Lichterkette auf. „Ich freue mich schon riesig auf St. Martin. Das Laternenbasteln hat solchen Spaß gemacht. Besonders wenn man weiß, dass man mit der Laterne auch wieder durch die Straßen ziehen kann“, meint die Fünftklässlerin der Kempener Gesamtschule.
In der Gesamtschule hat das große Basteln für St. Martin eingesetzt. Nach einem Jahr der pandemiebedingten Pause zieht der Kempener St.-Martinszug wieder. Also hat die Gesamtschule die Fackelbautage eingeläutet. Von der Stufe fünf bis sieben sind alle Schüler unter die Fackelbauer gegangen.
Schüler wie Lehrer haben den Zug, der in Kempen einen besonderen Stellenwert hat, vermisst. „Ich kann es fast gar nicht mehr abwarten, bis es soweit ist“, sagt Fünftklässlerin Leanna, die mit dem Bau einer Laterne in der bekannten Schwarzpappen-Technik beschäftigt ist. In der Klasse 5f entstehen dabei orientalische Städte auf den Laternen. „Was aus der Schwarzpappe ausgeschnitten und durch Transparentpapier ersetzt wird, kommt auf der anderen Seite der Fackel als Negativ auf weiteres buntes Transparentpapier“, erklärt Klassenlehrerin Verena Schepan, die zusammen mit Kollegin Janna Laermann mit der Heißklebepistole hantiert, um die einzelnen Laternenteile zusammen zu fügen. Hilfe gibt es von Jörg Terhoeven. „Mich freut es genauso wie die Kinder, dass der Zug stattfindet. Also helfe ich gerne beim Basteln. Zumal ich heute erst am Nachmittag arbeiten muss“, sagt der Vater eines Fünftklässlers. Er ist nicht der einzige Helfer.
Auch etliche Patenschüler aus der Stufe zehn helfen den Jüngeren beim Basteln, damit alles rechtzeitig fertig wird. Die Freude über den Fackelbau ist überall zu spüren. Der Eine oder Andere summt auch schon mal ein Martinslied. „Ich bin fit in den Liedtexten. Die kann ich noch immer, auch wenn es im letzten Jahr keinen Zug gab“, sagt Sam. Mathilda ist sich hingegen nicht so sicher, ob die Liedtexte noch hundertprozentig sitzen. „Aber wir üben die Lieder im Musikunterricht“, berichtet die Zehnjährige und fügt hinzu, dass der Text von ihrem Lieblingslied „Ich geh mit meiner Laterne“ aber einprogrammiert sei.
Auch bei den älteren Schülern herrscht Vorfreude. „Es war schon komisch ohne Zug. Ich freue mich, wenn wir alle wieder gemeinsam unterwegs sind und durch die geschmückten Straßen ziehen. Das ist immer eine besondere Atmosphäre“, meint die Siebtklässlerin Marie. Das sieht auch Klassenkamerad Christian so.
Beide sind mit den Abschlussarbeiten an ihren 3D-Giraffen beschäftigt, die mit ihren plüschigen Mähnen und Ohren toll aussehen. Die Siebtklässler sind sich alle einig, dass ihre 3D-Giraffen ein absoluter Hingucker werden. „Es ist für uns als Lehrer schön, diese Freude beim Basteln mitzuerleben. Es ist ein Gemeinschaftsgefühl, das uns gut tut“, sagt Jonas Ziemacki, Klassenlehrer der 5b. Er freut sich auf die Teilnahme am St.-Martinszug in Kempen mindestens so sehr wie seine 27 Schüler.