St. Hubert Glückliche Momente mit Tieren und Menschen

Auch in St. Hubert krabbelt und fliegt es in den Gärten. Außerdem geht es um Kinder und Fußball sowie eine Hochzeit.

Foto: Anja Ficht

St. Hubert. Schicken Sie uns Ihre Fotos von Krabbeltieren und Co. bat die WZ vor ein paar Tagen ihre Leser und Leserinnen. Direkt am nächsten Tag flatterten per E-Mail diverse Insekten in die Redaktion. Darunter drei Raupen aus dem Kendeldorf, eine von einem Ligusterschwärmer, von einem Weinschwärmer und die eines Buchsbaumzünslers. Letzterer dürfte derzeit als unliebsamer Gast wohl nicht nur im Garten von Dieter Browatzki hausen.

Kendel-Geflüster

Foto: Lübke

Ungebeten ist er, da der Zünsler mit Vorliebe alle Buchsbaumblätter, die ihm zwischen die Mandibel, also das Mundwerkzeug der Raupe, kommen, verspeist. Eine echte Raupe Nimmersatt eben. Was zurückbleibt sind kahle Stängel, traurige Kleingärtner und schwarz-weiße Falter. Zu diesen verpuppt sich der satte Zünsler nämlich. Der Falter lebt etwa neun Tage lang. Währenddessen legen die Weibchen ihre Eier im Buchsbaum ab. Übrigens wird der Zünsler ab sieben Grad über null aktiv. Den Winter übersteht er aber trotzdem eingesponnen in seinem Kokon im Geäst des Buchsbaums.

Ein ganz anderes, beinahe furchteinflößendes Exemplar ist da die Raupe des Ligusterschwärmers. Diese hat Britta Ziert bei der Gartenarbeit entdeckt und sich erst einmal erschrocken. „So eine riesige Raupe habe ich noch nie gesehen“, mailt sie. In der Tat können die Raupen zwischen 90 und 100 Millimeter lang werden. Und auf zehn Zentimeter Größe schätzt Britta Ziert „ihre“ Raupe auch ein. Durch ihre leuchtend grüne Färbung wird sie häufig für ein Blatt gehalten. Zu erkennen ist sie jedoch an den sieben seitlichen weiß-rosa Streifen sowie an einem langen Horn am Hinterleib. Wenn die Raupe bereit ist, sich zu verpuppen, färbt sich ihr Rücken nach und nach braun. Dafür gräbt sich die Raupe in den lockeren Boden ein, wo sie bis zum Frühsommer überwintert. Das Exemplar im Garten von Britta Ziert ist vermutlich auch schon dabei, sich zu verpuppen. „Ich habe sie nicht mehr gesehen, nur noch die abgegrasten Äste.“ Auch nachdem die Raupe sich in ihrem Kokon verpuppt hat, ist sie nicht weniger furchteinflößend. Denn der danach entstandene Falter, der von Mai bis Juli fliegt, hat einen bis zu sechs Zentimeter langen und dicken Körper. Die Spannweite der Flüge kann zwischen acht und zwölf Zentimeter betragen. Der Hinterleib des Schwärmers ist schwarz-rot gefleckt, die Flügel sind schwarz-braun.

Anja Ficht, als Besitzerin eines großen Kräutergartens in St. Hubert, hat die Raupe eines Weinschwärmers entdeckt und schickt uns folgende Geschichte: „Ein dunkelbraunes, etwa acht Zentimeter langes Geschöpf kam mir entgegen gekrochen und hatte tierisches Glück, dass es nicht schon längst unter meine Füße geraten war. Aus scheinbar vier freundlichen Augen schaute es mich an, drohte aber auch gleichzeitig mit einem spitzen Stachel am Hinterleibsende. Versuchte man, das samtene Tierchen zu berühren, bewegte es seinen Vorderteil ruckartig wie eine Schlange. Ließ man es in Ruhe, kam der kleine Kopf aus dem ersten und zweiten Hinterleibssegment zum Vorschein. Laut meines Insekten- Bestimmungsbuches, ist es ein Mittlerer Weinschwärmer. In meinem Kräutergarten entdecke ich immer wieder eine Vielfalt an Insekten.“

Den Bund der Ehe sind zwei gebürtige St. Huberter eingegangen, die wohl einigen im Kempener Raum bekannt sein dürften. Am 18. August 2017 gaben sich Christina Bergmann und Christian Schröder im Weberhaus das Ja-Wort. Am 25. August wurde in der evangelischen Kirche in St. Hubert geheiratet. Viele Narren werden sich sicherlich an Christina Bergmann als „kleene Mary“ erinnern. Acht Jahre lang war sie das Tanzmariechen der Kempener Prinzengarde. Die heute 30-Jährige arbeitet als Veranstaltungskauffrau im Düsseldorfer Congress-Center. Der gleichaltrige Christian Schröder ist hauptberuflicher Mediengestalter und als Inhaber der Firma VD Various Design auch für eigene Kunden tätig. Beide stammen aus St. Hubert und lernten sich vor rund 14 Jahren in der Mülhausener Liebfrauenschule kennen. Ihr eigenes Heim hat sich das Brautpaar in einem alten Siedlungshaus An Steinen geschaffen.

Um den Kürbis dreht sich am 23. und 24. September alles. Alle zwei Jahre richtet der Werbe- und Bürgerring das Fest aus. Handwerks- und Markstände, Vereine und ein Rahmenprogramm sorgen für Unterhaltung. Beginn des Festes ist am Samstag um 19.30 Uhr. Bei Live-Musik von der Band „Chili“ können sich die Besucher rund um die Bühne am Markt auf das Fest einstimmen. Weiter geht es dann am Sonntag um 11 Uhr mit der offiziellen Eröffnung. Im Anschluss gibt es ein buntes Rahmenprogramm. Um 11.15 Uhr spielt der Musikverein. Ab 12.45 Uhr sorgt ein Märchen-Clown-Theater nicht nur bei den jungen Gästen für Stimmung. Diese verbreiten auch die Luftballontiere, die Tobi Twist ab 13 Uhr zwei Stunden lang anfertigt und verteilt. Die Modenschau mit „Petra’s Mode Shop“ beginnt um 14 Uhr, gezeigt werden die Trends der Saison. Ab 15.30 Uhr gibt es Lieder mit Nina Berg und ab 16.30 Uhr sorgen die St. Huberter „Stubbies“ für Stimmung.

Neben der Unterhaltung auf der Bühne steht natürlich auch der Kürbis auf dem Programm. An vielen Marktständen, die im Kendeldorf verteilt sind, werden herbstliche Dekorationen, bemalte Kürbisse oder auch solche, die zum Verzehr geeignet sind, verkauft. Zudem präsentieren sich die örtlichen Vereine und Organisationen, einige bieten auch Aktionen zum Thema Kürbis an. Am Rande des Festes können die Besucher von 12 bis 17 Uhr beim verkaufsoffenen Sonntag einen Blick in die Geschäfte werfen. Autofans kommen bei der großen Autoschau der Kempener Autohäuser auf ihre Kosten. Auch für das leibliche Wohl ist natürlich gesorgt. Neben Pommes Frittes, Frikadellen und Grünkohl kommen am Sonntag erstmals auch italienische Spezialitäten von Ristorante Fellini aus St. Hubert auf den Tisch. Das Fest endet um 18 Uhr. Bereits am Freitag, 22. September, findet die Kendelkaart-Verlosung in mo’s Bücherkiste, Königsstraße 6, statt. Beginn ist bei Monika Kuhn um 14 Uhr, die Auslosung ist öffentlich.

Am Samstag und Sonntag, 16. und 17. September, feiern die Unicef-Kicker des FC St. Hubert den Weltkindertag. Zum 34. Mal laden die Fußballer zum „Familien-Fußball-Tag“ und zum Tag der offenen Tür ein. Los geht es am Samstag um 9.15 Uhr auf dem Rasensportplatz an der Stendener Straße. Für Mädchen und Jungen aus allen Schulen und Kindergärten heißt es dann „Die Fußball-Welt endecken!“. Aber auch Mütter und Väter dürfen ihre Fußballschuhe anziehen und mitkicken. Um 10.45 Uhr veranstalten die Unicef-Kicker in Kooperation mit der Städtischen Gesamtschule Kempen den „3. Gesamtschul-Cup“, die Siegerehrung wird um 17 Uhr stattfinden. Ab 18.30 Uhr werden alle hungrigen Sportler des FC und ihre Familien mit einem Grillabend belohnt. Ab 22 Uhr geht es für die jungen Fußballer in die Großzelte, die auf dem Sportplatz zur Übernachtung aufgestellt werden.

Der Sonntag beginnt mit einem Frühstück um 7.30 Uhr für alle Mädchen, Jungen und Väter, die auf dem Sportplatz übernachtet haben. Gekickt wird von 9.30 bis 16 Uhr unter dem Slogan „Kick für den Frieden — Kick für die Kinderrechte“. Besucher können ein großes Unicef-Trikot signieren und damit Kindern eine Stimme geben. Um 10 Uhr beginnt in Kooperation mit der Anne-Frank-Gesamtschule Viersen der „Mädchen-Unicef-Cup 2017“. Zudem wird um 13 Uhr der Kinder-Oscar 2017 verliehen. Dieser wird jährlich am Weltkindertag von den Unicef-Kickern an Firmen, Organisationen oder Personen überreicht, die einen außerordentlichen Beitrag in der Gesellschaft zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen geleistet haben.