Gottschalk: Staatsschutz ermittelt

Polizei bestätigt zwei Anzeigen gegen den AfD-Abgeordneten.

Kreis Viersen/Krefeld. Nach dem Aufruf des AfD-Abgeordneten Kay Gottschalk, türkische Geschäfte zu boykottieren, ermittelt nun der Staatsschutz. Die Krefelder Polizei bestätigte den Eingang von zwei Strafanzeigen aus Hamburg und Marburg. Der Krefelder Grünen-Parteivorsitzende Karsten Ludwig und Halide Özkurt (SPD) hatten in sozialen Netzwerken ebenfalls mitgeteilt, dass sie Anzeige erstattet haben. „Ich habe Kay Gottschalk wegen Volksverhetzung angezeigt“, so Karsten Ludwig bei Facebook.

Innerhalb der AfD wird der Kreis Viersener Abgeordnete Gottschalk mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. „Ich fordere den Kollegen Gottschalk auf, die persönlichen Konsequenzen sofort zu ziehen. Nur der sofortige Rückzug aus allen Partei- und Fraktionsämtern kann weiteren Schaden abwenden“, sagte Martin Renner, Sprecher des Landesverbandes NRW, dem Magazin „Stern“. Bundestagsabgeordneter Renner gilt als Widersacher Gottschalks. Bei einem Landesparteitag 2017 lieferten sich beide eine Kampfkandidatur um den Spitzenplatz auf der Liste für die Bundestagswahl. Renner wurde damals Spitzenkandidat.

Im Rahmen des Neujahrsempfangs der AfD am Mittwoch in Krefeld hatte Gottschalk „alle Bürger guten Willens“ aufgefordert: „Boykottiert die Läden der Türken in Deutschland.“ Das Gros von ihnen hänge Erdogan an. Am Donnerstag folgte Gottschalks Entschuldigung. tkl