„Wollen keine Sporthallen belegen“ Grefrath braucht mehr Platz für Flüchtlinge
Grefrath · Die Gemeinde Grefrath arbeitet weiterhin daran, neue Plätze für Geflüchtete zu schaffen.
(biro) In der Gemeinde Grefrath sind derzeit 380 Flüchtlinge untergebracht, 133 von ihnen stammen aus der Ukraine. Das berichtete Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU) am Dienstagabend in der letzten Sitzung des Gemeinderates in diesem Jahr. Er teilte den Ratsmitgliedern auch mit, dass die Zahl der noch verfügbaren Plätze knapp wird: So habe die Gemeinde aktuell noch Möglichkeiten, zwölf Menschen aus der Ukraine unterzubringen, sowie 26 Plätze für Personen aus anderen Ländern. Allerdings könnten sich diese Kapazitäten bald erschöpft haben. So rechnet die Gemeinde damit, dass bis Jahresende weitere sieben Geflüchtete aus der Ukraine Grefrath zugewiesen werden. Und wie es im neuen Jahr weitergehe, wisse man nicht. Teilweise werden Menschen auch umziehen müssen: So hatte die Gemeinde auf dem früheren Gelände von Johnson Controls in Grefrath Plätze schaffen können, um dort 25 Menschen unterzubringen, allerdings läuft im März der Mietvertrag dort aus.
Entsprechend arbeitet man in Grefrath daran, weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu finden. So soll der Mertenshof in Oedt erneut zeitnah ertüchtigt werden, um dort bis zu 40 Menschen unterzubringen. Außerdem arbeite die Gemeinde an Containerlösungen, wie Schumeckers erläuterte, auch für Vinkrath.
Bürgermeister will
keine Belegung von Turnhallen
Bis zu 50 Personen will die Gemeinde dort unterbringen können. Jeder Ortsteil solle einbezogen werden, machte der Bürgermeister deutlich, „wir wollen keinen Hotspot bilden, es muss sozial verträglich sein.“ Die neue Unterkunft am Reinersbach wird derzeit gebaut, sie soll im Februar fertig werden. Das alte Haus am Reinersbach soll dann 2024 abgerissen werden, der Zustand des Gebäudes sei sehr schlecht, so Schumeckers weiter.
Der Bürgermeister machte auch deutlich, dass er keine Belegung von Turnhallen wolle. Nicht nur wegen des Schulsports und der Sportvereine, sondern auch mit Blick auf die Menschen: „Wir wollen keine Sporthallen belegen, um dort Betten reinzustellen, wo es keine vernünftige Lüftung gibt.“ Deshalb arbeite die Gemeinde daran, „dezentrale, adäquate Unterkünfte“ zu schaffen. Schumeckers dankte den vielen Ehrenamtlichen, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren und um Integration bemüht sind. Eindringlich bat er die Mitglieder des Gemeinderats darum, „Thekengeschwätz entgegenzutreten“ und Bürgerinnen und Bürger aufzuklären.
Deshalb berichte er regelmäßig in Ausschüssen und Ratssitzungen auch über die aktuelle Situation. Denn diese könne für Unruhe in der Gesellschaft sorgen, „und wir können Ruhe erzeugen, indem wir darüber informieren und darüber sprechen“, so Schumeckers, der für die Gemeinde versicherte: „Wir versuchen unser Bestes.“