Grefrath: Hauptschule droht das Aus

Eine Verbundschule mit Realschul- Zweig soll Abhilfe schaffen. Sinkende Zahlen gefährden auch die Katholische Grundschule.

Grefrath. Die gute Nachricht: Langfristig werden an Grefrather Schulen Räume nicht knapp. Die schlechte Meldung: Manche Klassenräume dürften bald leer stehen, weil sinkende Schülerzahlen den Weiterbestand vor allem der Hauptschule gefährden.

Kirsten Peters, Vorsitzende

Diese düstere Prognose stellten Mitarbeiter des Bochumer Planungsbüros Komplan am Montagabend im Schulausschuss vor. Als "auf Dauer einzige Chance", eine weiterführende Schule in Grefrath zu halten, nannte Komplan-Mitarbeiter Tilman Bieber die Einrichtung einer Verbundschule - unter Vorbehalt: "Garantieren kann das niemand."

Klar ist die Tendenz: Auch in Grefrath sinke die Geburtenzahl, so Bieber. Entsprechend steht es im Zwischenbericht zum Schulentwicklungsplan: Die Katholische Grundschule (KGS) Gref-rath kann möglicherweise 2015/16, anders als die Gemeinschafts-Grundschulen (GGS) in Grefrath und Oedt, nur mit einer Eingangsklasse rechnen - zu wenig für den Fortbestand.

Sinnvoll sei "eine Zusammenlegung der zwei Grefrather Grundschulen" mit GGS als Haupt- und KGS als Teilstandort. Eine "radikalere Lösung von einer Grundschule mit zwei Teilstandorten" könne gar laufende Kosten reduzieren.

Gelassenheit im Ausschuss, drängt die Zeit doch hier nicht - im Gegensatz zum Problem Hauptschule. Nur mit 16 bis 20Neuaufnahmen kann laut Komplan die Hauptschule im Schuljahr 2015/16 planen. Schon jetzt gehen sieben Achtel aller Grefrather Kinder zum Gymnasium Mülhausen oder zu Schulen in Nachbarorten. Auch eine Gesamtschule hätte keine Chance.

Die Alternative ist die Verbundschule mit zwei Haupt- und einer Realschulklasse. Die Voraussetzungen: Mindestens 74 Neuaufnahmen pro Jahrgang, Grefrather Eltern ziehen mit, Nachbarkommunen stimmen zu.

Das Ziel sei "nicht sicher, ehrgeizig, aber durchaus möglich", so Bieber. Bürgermeister Lommetz, derzeit im Urlaub, hatte im Vorfeld Zustimmung signalisiert. Der Ausschuss schloss sich dem Votum von Sebastian Trienekens (CDU) an, "in aller Ruhe gemeinsam" darauf hinzuwirken.

Den endgültigen Bericht soll Komplan der Verwaltung übergeben, dann folgt die Abstimmung mit Schulkonferenzen und Nachbar-Kommunen. Ausschuss-Vorsitzende Kirsten Peters (CDU): "Nach den Herbstferien gehen wir in die Offensive und informieren die Eltern."