Entspannt beim Spaziergang Sennenhunde trainieren in der Grasheide
Grefrath · Spaziergänger staunten nicht schlecht, als sie in der Grasheide Gespenster am Wegesrand entdeckten. Woher die Geister kamen, klärte sich schnell auf.
Die Mülhausener Grasheide hat sich am vergangenen Wochenende in einen Geisterwald verwandelt: Merkwürdige Gestalten baumeln an manchen Bäumen, auf dem Boden stehen bis zu einen Meter hohe weiße Türmchen, bunte Flatterbänder und magisch wirkende Gegenstände säumten den Weg. Der Weg führt von der „Fluchtburg“ entlang an der Motte „Horbes Bergske“ vorbei, weiter geht es parallel zur Niers und schließlich durch dichtes Gebüsch entlang der Landwehren an der Beerendonk. Was ist hier passiert oder soll noch etwas passieren?, fragt sich der Besucher des Waldes.
Doch schon bald ist das Rätsel gelöst. Der Schweizer Sennenhund-Verein trainiert mit einigen seiner ihm angeschlossenen Hundebesitzerinnen und -besitzer im Wald. Das Training wird „Spaziergang einmal anders“ genannt. Im Mittelpunkt steht der Bindungsaufbau zwischen Hund und Hundeführerin oder -führer. Die Entlebucher Sennenhunde, meist noch jung, sollten sich durch die zwölf am Wegesrand aufgebauten „Hindernisse“ nicht ablenken lassen, auch nicht erschrecken oder irritieren lassen, so beschreibt es Petra Rattay, die mit ihrem Sennenhund den Parcours gelaufen ist.
Mit dabei ist auch der tags zuvor prämierte Junghund Franjo, 20 Monate alt, der durch sein freundliches Wesen und seinen angenehmen Charakter auf der Landesgruppenausstellung Rheinland in Viersen den ersten Platz belegte, wie sein Herrchen Jochen Westphal stolz berichten kann. Die Landesgruppe Rheinland ist eine von mehreren Landesgruppen des Schweizer Sennenhund-Vereins für Deutschland (SSV), der vor mehr als einhundert Jahren in München gegründet wurde. Zu den Schweizer Sennenhunden gehören vier Rassen: der Appenzeller, der Berner, der Entlebucher und der Große Schweizer Sennenhund.
Maria Maurmann und Birgit Engels sind Mitglieder im Vorstand der Landesgruppe. Sie laden anschließend Herrchen, Frauchen und Hunde zur „Fluchtburg“ ein, dessen Betreiber Jürgen Litzen selbst drei Sennenhunde hat und mit seinen Hunden des Öfteren im „Geisterwald“ anzutreffen ist – dann aber ohne Geister und Gespenster.