Die "Geburt" zog sich über Jahre hin. 1868 gab es erste Überlegungen- und von der königlichen Regierung ein Normal-Sparkassen-Statut. Doch das wollten die Grefrather nicht. 1875 fragte Bürgermeister Johannes Spickenheuer bei der Amtssparkasse in Lobberich an, ob sie eine Filiale in Grefrath errichten wolle. Wollte sie aber nicht.

Am 1. August 1885 hatte der Gemeinderat alles in die Wege geleitet. Das erste Sparkassen-Gebäude war an der Buschstraße (heute Vinkrather Straße). Leiter wurde Gemeinderendant J. M. Brockes. Die Einlagen betrugen 1887 knapp 31000 Goldmark und 1889 schon mehr als das Doppelte. 1891 waren es mehr als 100000 Mark und 1907 war die erste Million bei den Spareinlagen erreicht.

Nach Erstem Weltkrieg und Inflation ging es Mitte der 1920er-Jahre wieder aufwärts. Die Sparkasse zog in ein Gebäude an der Ecke Hoch-/Rosenstraße, das längst nicht mehr steht (heute Fernbach). Im Januar 1955 war Umzug zum Neubau am Markt.

1970, im Jahr der kommunalen Neugliederung, erhielt Vinkrath eine Zweigstelle an der Ecke Mörtels-/Dorfstraße. Am 12. Januar 2001 war Schluss, im Oktober 2007 wurde das Gebäude an einen Privatmann verkauft. In Grefrath wurde im Juli 2001 an der Ecke Hohe/Dunkerhofstraße ein Neubau auf einem ehemaligen Post-Grundstück bezogen.

Doch es gab auch Rückschläge. "Durch eine unvorsichtige Kreditpolitik des damaligen Sparkassen-Leiters erlitt die Gemeindesparkasse 1951 Verluste in Höhe von 205000 D-Mark und geriet in Schieflage", wie es in der aktuellen Chronik heißt. Die Folge: Anfang 1952 erfolgte die Übertragung auf die Kreissparkasse Krefeld-Kempen. Und am 1. Juli 1977 fusionierten Kreissparkasse und Stadtsparkasse Krefeld zur Sparkasse Krefeld.

Seit 2002 ist Hartmut Stevens aus Wachtendonk Leiter der Filiale mit insgesamt zehn Mitarbeitern. Seine Vorgänger waren Wilhelm Heydhausen (1969- 2002) und Hans Hillen (1952- 1969). mb/dh