Hinsbecker beweist Geschick im 40-Tonner

Hannes Timmermanns belegte den fünften Platz beim Rennen um den Titel „Sicherster Lkw-Fahrer Deutschlands“.

Hinsbeck/Nürburgring. Beim Wettbewerb zum sichersten Lkw-Fahrer Deutschlands hat Hannes Timmermanns aus Hinsbeck den fünften Platz belegt. Als einer von 27 Finalisten ist er am Samstag am Nürburgring an den Start gegangen. Zuvor konnte sich der 42-Jährige als sicherster Lkw-Fahrer Nordrhein-Westfalens im Regionalausscheid für den deutschlandweiten Wettbewerb qualifizieren.

"Alles ist soweit gut gelaufen", sagt Timmermanns. Mit seinem roten 40-Tonner konnte er die meisten Aufgaben spielend bewältigen. Im theoretischen Teil sind ein paar Fragen aufgetaucht, "von denen ich noch nie was gehört habe", aber das war nicht weiter schlimm, denn sonst kennt sich der 42-Jährige bestens mit allen Fragen seines Berufsalltags aus.

Für Ruhezeiten zum Beispiel gibt es genaue Vorschriften: "Viereinhalb Stunden am Stück darf ich fahren, dann muss ich 45Minuten Pause machen." Insgesamt darf er in 14 Tagen nicht über 90Stunden am Steuer sitzen. "Der liebe Tacho speichert das alles", erklärt er.

Selbst bei der Sicherung der Ladung konnte der Hinsbecker am Samstag punkten, obwohl er damit im Alltag nichts zu tun hat, weil er ausschließlich Schüttgut fährt. Ob beladen oder leer, 80Kilometer pro Stunde darf der Lkw fahren. Ein Tempomat ist eingebaut. Für fast alles gebe es mittlerweile technischen Schnick-Schnack. "Wenn ich einen Schlenker mache, piept es direkt ganz schrill los."

Insgesamt fand er den Tag trotz des straffen Zeitplans "superschön". Spaß hatte er vor allem an den Geschicklichkeitsübungen. Zum Beispiel mussten die Teilnehmer ein Hütchen so mit dem Lkw antippen, dass es möglichst gerade durch zwei weitere fällt - zweimal vorwärts, zweimal rückwärts.

Diese Übung hat Hannes ohne Probleme gemeistert. Gar nicht so einfach, wenn der Fahrer gut zwei Meter über dem Boden sitzt, in einem 3,35 Meter hohen und 13,35 Meter langen Fahrzeug auf zwölf Rädern.

Eine andere Übung war ebenfalls ganz nach dem Geschmack des 42-Jährigen. Ein Laserpointer wurde mit dem Lichtstrahl nach unten an der Stoßstange befestigt. Auf dem Boden war eine Zielscheibe aufgezeichnet. Die Fahrer mussten mit dem Lichtstrahl die Mitte treffen. "Da lag ich nur 20 Zentimeter links daneben. Das gab 80 von 100 Punkten, das war schon gut", sagt er.

Der letzte Parcours lief nicht so gut. "Darüber könnte ich mich ärgern." Die Teilnehmer sollten rückwärts über Eck zwischen Paletten einparken. Eine ist umgefallen. Nach dem Wettbewerb hat der Hinsbecker mit den Kollegen Punkte vergleichen. Wäre die Palette stehen geblieben, wäre Timmermanns Zweiter geworden.

"Ich bin aber trotzdem zufrieden", sagt er. Später blieb schließlich noch genügend Zeit, mit Freunden und Bekannten eine Runde im Corso über den Ring zu drehen - mit seinem blank polierten 140.000 Euro teuren Koloss. "Ich fahre sozusagen ein Einfamilienhaus", sagt Hannes.