DKMS-Aktion Grefrather sucht Stammzellspender
Grefrath · Christoph Stolz ist an Blutkrebs erkrankt. Er hofft einen passenden Spender zu finden – auch um seine kleine Tochter aufwachsen zu sehen.
„Ganz ehrlich: Ich dachte an alles, aber noch lange nicht ans Sterben. Vor kurzem bin ich 30 Jahre alt geworden, liebe das Leben und vor allem meine zwei Jahre alte Tochter, die mich jedes Mal mit einem Lächeln empfängt“, schreibt der Grefrather Christoph Stolz bei Facebook. Aber dann machte ihm eine Diagnose einen Strich durch die Rechnung: Blutkrebs. Seit ein paar Monaten steht fest, dass ihm nur ein Stammzellspender das Leben retten kann. Weltweit wurde bisher noch kein passender Spender gefunden. Daher sucht er nun zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) – und mit Unterstützung seiner Schwester Jenni, von Familie und Freunden – nach einem Spender. Er hofft, dass sich möglichst viele Menschen in der Datenbank registrieren lassen.
Spätestens in sechs Monaten
ist eine Spende notwendig
Denn ein Spender muss nun schnell gefunden werden. „Frühestens in drei Monaten, spätestens in sechs Monaten brauche ich die Stammzellentherapie“, sagt Christoph Stolz im Gespräch mit der WZ. Zurzeit geht es ihm dank einer richtigen Einstellung der Medikamente ganz gut und er versucht so viel schöne Zeit wie es geht, mit seiner kleinen Tochter und seinen Freunden zu nutzen. Und er schaut positiv in die Zukunft. Er gibt die Hoffnung nicht auf, dass noch ein Spender gefunden wird, dessen Gewebemerkmale mit seinen eigenen übereinstimmen.
Suche nach der
Nadel im Heuhaufen
„Meine Tochter ist mein größtes Glück und das beste Geschenk auf Erden. Wenn ich ihr jetzt in die Augen schaue, zerreißt es mir mein Herz. Was wenn ich bald nicht mehr für sie da sein kann? Wie kann ich ihr das erklären? Bitte helft mir, dass meine Tochter nicht ohne Vater aufwachsen muss“, ruft Christoph Stolz dazu auf, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Im August wird die Kleine drei Jahre alt – das möchte sie zusammen mit ihrem Papa feiern.
Bei der DKMS habe man nach seinem Aufruf im Netzwerk Facebook schon eine hohe Zahl an Registrierungen verzeichnen können. Das Engagement von Familie und Freunden ist groß, sodass zurzeit auch Planungen für eine Typisierungsaktion vor Ort laufen.
„Wir als Familie und Freunde stehen voll hinter meinem Bruder und versuchen, ihm in dieser schwierigen Situation viel Kraft zu geben“, sagt seine Schwester Jenni Stolz. Auch sie wirbt engagiert für die Registrierung bei der DKMS. „Ich bin früher selbst oft an solchen Aufrufen vorbei gelaufen und dachte: ‚Ach, die Datenbank ist so groß. Da werden die schon jemanden finden.’ Nun weiß ich, wie verzweifelt man ist, wenn man auch in dieser großen Datenbank keinen findet. Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, sagt Jenni Stolz.
Wangenabstrich kann
jeder zu Hause machen
„Es tut auch nicht weh“, sagt sie über die Registrierung. Die Utensilien dafür bekommt man zugeschickt. Mit den Wattestäbchen nimmt man einen Abstrich von der Wangenschleimhaut und schickt diesen samt Einverständniserklärung an die DKMS zurück. Die Untersuchungsergebnisse werden in einer Datei gespeichert und anonym für den weltweiten Patientensuchlauf zur Verfügung gestellt, damit man einem Patienten – zum Beispiel Christoph Stolz – mit einer Stammzellspende das Leben retten kann.