Grüne stimmen überraschend gegen den Kunstrasen
Die Fraktion möchte einen Vertrag mit dem Verein sehen. Den wird es aber nicht geben.
Kempen. Die FDP hat schon deutlich gemacht, dass sie die Finanzierung des Kunstrasenplatzes an der Berliner Allee nicht mitträgt. Nun gab es im Haupt- und Finanzausschuss auch ein Nein von der Grünen-Fraktion. Schon im Sportausschuss hatte Fraktionschef Joachim Straeten gefordert, dass die Politik die Verträge mit dem SV Thomasstadt vorgelegt bekommt.
Nun wurde im Hauptausschuss deutlich, dass es gar keinen Vertrag gibt. Man habe keine Notwendigkeit gesehen, einen Vertrag aufzusetzen, so der zuständige Beigeordnete Michael Klee.
„Die Beschlussvorlage sagt alles aus“, unterstrich Bürgermeister Volker Rübo. In der Vorlage, über die der Rat am 17. Dezember entscheidet, ist geregelt, dass die Stadt 470 000 Euro für den Umbau bereitstellt und der Sportverein einen Eigenanteil von 150 000 Euro leistet.
Dieser erfolgt in der Form, dass die Stadt Rechnungen an den Verein weiterleitet, die vom SV bezahlt werden. Der Club kann auch Eigenleistungen (Muskelhypothek) einbringen. Die Federführung bei der Maßnahme hat das Grünflächenamt.
Konkret hatte Straeten im Sportausschuss gefragt, wer weniger zahlt, wenn die Kosten geringer ausfallen. „Einsparungen werden proportional verteilt“, erklärte Klee nun. Darüber gebe es eine mündliche Vereinbarung.
Die Abmachung werde nun aber der Beschlussvorlage für den Rat beigefügt. Auch machte Klee das Angebot, dass offene Fragen bis zum 17. Dezember geklärt und ebenfalls aufgenommen werden könnten. Einen Vertrag aufzusetzen, würde zu einem „Zeitkonflikt“ führen.
Ohne einen schriftlichen Vertrag werde man nicht zustimmen, betonte Monika Schütz-Madré (Grüne). Auch die FDP bekräftigte ihre Ablehnung. Jens Grundei warnte explizit vor einem Vertrag. Denn dann müsste sich auch die Stadt vertraglich zu ihrer Zusage verpflichten.
CDU, SPD und Freie Wähler bekräftigten, dass sie zu ihrer Entscheidung stehen. Bei vier Gegenstimmen wurde der Beschluss angenommen. Auch bei der Entscheidung über die Übertragung der Namensrechte am Kunstrasenplatz auf den SV Thomasstadt gab es vier Gegenstimmen. Nun ist der Rat am 17. Dezember am Zug. ulli