Horst Eckel wird morgen 80 Jahre alt

Der frühere evangelische Pfarrer von St. Hubert und Tönisberg ist noch als Rezitator aktiv.

Foto: Karin Schenk

St. Hubert/Tönisberg. Herzlichkeit ist seine beste Gabe — und seine besondere Fähigkeit der Zuwendung und des Zuhörens. Eigenschaften, die Horst Eckel, Pfarrer im Ruhestand, kennzeichnen. Morgen wird er 80 Jahre alt. Eckel war über Jahre Seelsorger, Prediger und Begleiter für Jung und Alt, der seine Berufung immer spüren ließ und dadurch auch den Menschen seiner Gemeinde sehr nahe stand. Im Frühjahr 2000 wurde Eckel nach 22 Jahren in den evangelischen Kirchengemeinden St. Hubert und Tönisberg in den Ruhestand verabschiedet.

Horst Eckel wurde 1938 in Pritzwalk in der Mark Brandenburg geboren. Während des Krieges zog er zu den Großeltern nach Pommern und wurde dort 1947 ausgewiesen. Er studierte später Theologie in Marburg und Bonn. Nach den Theologieprüfungen (1967 und 1969) trat er seine erste Stelle als Hilfsprediger in Kaarst-Büttgen an. Es folgte die erste Pfarrstelle in Kleve und die zweijährige Tätigkeit in Warburg. Von Ende 1978 bis Frühjahr 2000 wirkte er in den evangelischen Gemeinden St. Hubert und Tönisberg.

Eckel war es stets wichtig, auch denen nahe zu sein, die mit ihrem Glauben in dieser Welt Probleme haben. Wer so lange als Pfarrer in einer Gemeinde gewirkt hat, der hinterlässt Spuren — in den Herzen der Menschen. Die Tatsache, dass Eckel Wurzeln in Ostpreußen hat, war geradezu ideal für die St. Huberter Gemeinde, die aus vielen Vertriebenen und Flüchtlingen bestand. Er konnte aus eigenen Erlebnissen die Gefühle der Menschen, die Wurzellosigkeit nachempfinden.

Viele vormals deutsche Provinzen im Osten sowie die ehemalige DDR hat er mit Gemeindemitgliedern bereist und ihnen damit ein Stück Vergangenheitsbewältigung ermöglicht. „Diese Reisen lagen mir besonders am Herzen“, betont Horst Eckel.

Ein beachtenswertes Werk fiel in seine Amtszeit: Die vom Künstler Joachim Klos entworfenen Glasbilder in der Gustav-Adolf-Kirche sind auf Eckels Initiative hin entstanden. In den Fenstern werden Themen angesprochen, die das Leben der Menschen aufnehmen und die die Begegnung zwischen Gott und bedrängten Menschen künstlerisch beschreiben.

Besonders wichtig war Horst Eckel in seinem Amt auch der Weg in die Ökumene. Gerne erinnert er sich an gemeinsame Bibelstunden mit dem bereits gestorbenen Pfarrer Ortens von der katholischen Pfarrgemeinde St. Hubertus. Die gemeinsame Arbeit hat ihm sehr viel bedeutet und Freude bereitet. In diese Zeit fiel auch das erste ökumenische Pfarr- und Gemeindefest im August 1999 in St. Hubert.

Horst Eckel blieb und bleibt auch in den Jahren nach seiner Pensionierung mit Rezitationsveranstaltungen den Gemeinden Tönisberg und St. Hubert verbunden. Er liest unterhaltsame, witzige, aber auch tiefsinnige Texte mit theologischem Hintergrund. „Im Vortragen von literarischen Werken und religiösen Texten liegt auch Verkündigung“, meint er, der einmal Germanistik als Studienfach wählte. Er ist dann aber zur Theologie gewechselt und war somit näher am Menschen. Und das hat der Jubilar an seinem Beruf immer geschätzt.

Seinen runden Geburtstag wird Horst Eckel im Kreise seiner Familie in Bayern verbringen.