Kempener Sommer-Musik Jugendliche bauen eine Treppe für den Musik-Sommer
Kempen. · Projekt der Jugendwerkstatt verbindet Burgparkplatz und -wiese.
Nur noch ein paar Tage: Beim Open-Air-Musikevent des Kempener Verkehrsvereins auf der Burgwiese kommt am 19. und 20. Juli zum ersten Mal eine neue Treppe zum Einsatz, die Burgparkplatz und -wiese verbindet. Hergestellt wurde sie aus Stahl und Holz in der Jugendwerkstatt Kempen des Kreises Viersen.
Auf Bitte des Verkehrsvereins Kempen kam dieses Projekt zustande. Andreas Fabick, seit Januar neuer Metallbauermeister in der Jugendwerkstatt an der Otto-Schott-Straße, und Tischlermeister Volker Ross nahmen die Aufgabe gerne an. Ihre Schützlinge, junge Leute, die ohne Berufsperspektive sind, konnten dabei zeigen, dass sie lernwillig und fleißig sind und bereit, sich einer außergewöhnlichen technischen Herausforderung zu stellen.
Die Treppe ist ein wesentlich besseres Modell als ihr Vorgänger
Mit großem Elan und viel Ausdauer fertigten sie unter Anleitung der beiden Meister in nur vier Wochen die gewünschte Treppe an. Es handelt sich um ein funktionelles Prachtstück. Jürgen Hamelmann, Vorsitzender des Verkehrsvereins, vergleicht die neue Treppe mit einem Mercedes S-Klasse: „Vorher hatten wir einen Trabbi.“
Bei der Übergabe erhielten die Jugendlichen viel Lob. Der Einsatz hat sich gelohnt: Für sie wurden nicht nur Freikarten für das Konzert hinterlegt, sondern es gab auch neue Zollstöcke, Bleistifte und einen großen Karton Kekse. „Eine wertvolle Erfahrung war es für sie allemal“, sagt Dennis Rothstein, Abteilungsleiter Bildungsmanagement und Jugendsozialarbeit im Kreis-Jugendamt. „Sie konnten zeigen, was sie können und bisher gelernt haben.“
Entsprechend zufrieden waren die Jugendlichen. „Es ist toll zu sehen, was wir in der Gruppe geleistet haben. Ich kann es kaum abwarten, dass demnächst die Künstler über die Treppe gehen“, sagt der 19-jährige Mirko. Metallbauermeister Andreas Fabick versteht es, Jugendliche für den Metallbau zu begeistern: „Ich vermittle meinen Teilnehmern nicht nur die Grundfertigkeiten in der Metallverarbeitung. Bei uns lernen sie, mit allen Aspekten des Berufslebens zurechtzukommen.“
Tischlermeister Volker Ross erklärt: „Hin und wieder werden auch andere, nicht ganz so aufwendige Projekte für Kindergärten und Schulen durchgeführt: Wichtig ist, dass sie auch mit unseren Jugendlichen zu stemmen sind.“ Sein 16 Jahre alter Schützling Tristan gibt zu: „Manchmal war es doch etwas anstrengend, aber ich habe durchgehalten.“
Die Jugendwerkstatt dient unter anderem der Berufsorientierung
Solche Arbeitsaufträge sind in der Jugendwerkstatt Mittel zum Zweck. „Nicht selten kommen bei den Projektarbeiten ungeahnte Talente zum Vorschein, die in eine berufliche Richtung weisen“, stellt Sozialarbeiter Gerd Franken heraus: „Manche Jugendliche sind unsicher, was sie nach der Schule machen können, und bringen ungünstige schulische Voraussetzungen mit. Gerade für sie ist der Besuch der Jugendwerkstatt eine große Chance, sich beruflich zu orientieren und persönlich weiterzuentwickeln.“ Red