Religion Islamischer Gebetsruf in Kempen erst ab Freitag

Kempen · Ursprünglich war der Start der Aktion an der Verbindungsstraße für Dienstag vorgesehen. Nun will die Türkisch-Islamische Gemeinde Kempen am Freitag beginnen.

Die Gemeinde hat ihre Gebetsräume an der Verbindungsstraße 21.

Foto: Tobias Klingen

Die Türkisch-Islamische Gemeinde Kempen wird am Freitag mit ihrem öffentlichen Gebetsruf (Ezan) beginnen. Das teilte ein Vertreter der Gemeinde am Dienstag mit. Eigentlich sollte die nun täglich geplante Aktion an der Moschee, Verbindungsstraße 21, am Dienstag beginnen. So hatte es die Stadt Kempen am Montag auf Anfrage mitgeteilt (die WZ berichtete).

Die Gemeinde hatte von der Stadt Kempen für die Aktion eine Duldung während der Corona-Krise erhalten. So wie es in vielen anderen Städten in NRW seit einigen Wochen üblich ist, kann die Gemeinde in Kempen nun täglich ihren Gebetsruf vollziehen. Voraussetzung der Stadt ist, dass keine Lautsprecheranlage benutzt und die Vorschriften des Lärmschutzes eingehalten werden. Darauf will die Gemeinde, die unter dem Dach der staatlich organisierten Ditib-Gemeinschaft fungiert, nach eigenen Angaben achten. Es werde die Mikrofonanlage aus dem Innern der Moschee benutzt. Für den Gebetsruf würden dann die Fenster geöffnet. Das teilte ein Gemeindevertreter am Montag auf WZ-Anfrage mit.

Anwohner der Verbindungsstraße waren am vergangenen Freitag per Info-Flyer von der Ditib-Gemeinde informiert worden. Bei einigen Bürgern, die sich auch bei der WZ gemeldet haben, sorgte dies für Unverständnis. Man hätte sich mehr Informationen von der Stadtverwaltung und mehr Mitspracherecht gewünscht. Aus Sicht der Stadt handelt es sich um einen laufenden Akt der Verwaltung, der zudem die Religionsausübung berühre. In solchen Fällen müssten Politik und Bürger nicht beteiligt werden.

Nun soll es also am Freitag um 14.40 Uhr mit dem ersten etwa zwei- bis dreiminütigen Gebetsruf losgehen.

(tkl)