Kaldenkirchen: Denkmaltag - Pavillon öffnet seine Pforten
„Kultur in Bewegung“ ist das Motto 2010. In Nettetal konzentrieren sich die Aktionen auf Kaldenkirchen. Es gibt kostenlose Führungen und viele Einblicke.
Kaldenkirchen. "Kultur in Bewegung - Reisen, Handel und Verkehr" ist das Motto des Denkmaltages am Sonntag in Kaldenkirchen. "Und Kaldenkirchen ist als Grenzstadt prädestiniert dafür", sagt Susanne Fritzsche, Technische Beigeordnete.
Damit meint sie zum Beispiel den grenzüberschreitenden Handel und die Bahnstrecken, den Zoll und das Reisen. Dabei blieb in diesem Jahr wenig Zeit für die Organisation. Grund: die Aktion "WDR 2 für Nettetal." Der Bürgerverein Kaldenkirchen ist als Organisator eingesprungen.
Leo Peters vom Bürgerverein bietet kostenlose Führungen zur Stadtteilgeschichte an. Historische Gebäude stehen im Mittelpunkt. Auf dem Weg durch die Geschichte der Grenzstadt liegen beispielsweise zwei historische Kirchen, Zollamt, Rokoko-Pavillon und das ehemalige Birgittenkloster "mit seiner einzigartigen Bibliothek mit Drucken aus dem frühen 15.Jahrhundert", schwärmt Peters.
Der Kaldenkirchener ist der richtige dafür: "Mit mir geht hier kein Lokalpatriotismus durch", sagt er. "Aber hier gibt es so vieles, was man neuerdings Alleinstellungsmerkmale nennt." So manche private Anlaufstelle ist nur am Sonntag zu besichtigen.
Außerdem gibt es Fahrten mit einem historischen Schienenbus. "Das ist sogar authentisch für unsere Stadt. Der Schienenbus hat früher Kaldenkirchen mit Kempen verbunden", sagt Axel Witzke vom Bürgerverein. Das Gefährt verkehrt zwischen Breyell und Kaldenkirchen und wird außerdem für die Bahnhofsbesichtigung genutzt. "Wir können ja schließlich nicht über die Gleise laufen", so Witzke.
Zudem kutschiert ein historischer Linienbus die Gäste von A nach B. Besucher können mit dem Bus von der Johannesstraße in Hinsbeck und der Schule in Leuth anreisen. Da beide Fahrzeuge nur begrenzte Kapazitäten haben, kostet die Fahrt Geld: je ein Euro pro Person, Familien fahren für fünf Euro. Karten gibt es im Linien- und im Schienenbus.
Passend zum Denkmaltag hat der Bürgerverein die Broschüre "Rundgang historisches Kaldenkirchen" mit wichtigen Daten zur Geschichte, Bildern und Erklärungen herausgegeben.
Im Rahmen der Veranstaltung möchten die Mitglieder des Bürgervereins außerdem mit Informationen zu längst abgerissenen Gebäuden wie zum Beispiel Wasser- und Gaswerk oder die jüdische Synagoge die Bürger sensibilisieren, bei solchen Entscheidungen sorgfältiger zu sein.
Der Tag des offenen Denkmals findet zum vierten Mal in Nettetal statt. Der erste war in Leuth, danach in Breyell und Hinsbeck. Die Historie der Stadtteile habe jeweils im Vordergrund gestanden, sagt Fritzsche. "Wir wollen damit erreichen, dass sich die Bürger auch für die eigene Geschichte interessieren, um ihre Heimat zu begreifen, sich wohl zu fühlen und sich zu engagieren."