Grefrath: Wohnen auf der Fußballwiese?
Ausschuss: Auf dem Gelände zwischen Nord- und Neustraße standen früher Fabriken. Nun wird untersucht, ob das Areal als Wohngebiet geeignet ist.
Grefrath. Grünes Licht für neue Wohnhäuser am Rande des Grefrather Ortskerns gaben die Mitglieder des Planungsausschusses am Dienstagabend. Damit bewiesen die Politiker Bürgerfreundlichkeit- obwohl Kosten auf die Gemeinde zukommen.
Es handelt sich um das Gelände zwischen Hohe-, Dunkerhof- und Bahnstraße, das im Süden an den Parkplatz der Volksbank grenzt. Bisher wären dort Einzel- und Doppelhäuser möglich, jetzt soll in einem Teil des Bereichs auch der Bau von Reihenhäusern erlaubt werden.
Die Lage des Baugebietes sei "nicht schlecht, da citynah", sagte Bauamtsleiter Michael Räppel. Auf die Gemeinde kommen allerdings Kosten im sechsstelligen Euro-Bereich zu, denn es müssen Grundstücke gekauft und eine Straße gebaut werden. Derzeit gibt es zwei Zugänge: an der Hohe Straße (gegenüber Rustica-Grill) und an der Bahnstraße neben dem früheren "Wring".
Seit zwei Jahrzehnten liegt zwischen Nord- und Neustraße ein 6000 Quadratmeter großes Areal brach. Dort waren früher eine Akkumulatoren-Fabrik und später die Abteilung II des längst nicht mehr existierenden Textil-Herstellers Grevelour. Untersuchungen haben ergeben, dass die heutige Grünfläche, die Anfang November beim Martinsfeuer und von Kindern zum Fußballspielen genutzt wird, zwar belastet ist. Doch eine Gefährdung für Mensch und Tier bestehe nicht, so Räppel. Das Areal soll eventuell zum Wohngebiet werden.
Im nicht öffentlichen Teil des Ausschusses wurde mit Mehrheit beschlossen, 7000 Euro für eine Untersuchung auszugeben, was eine Sanierung kosten könnte. Ob die Fläche, die im Besitz der Gemeinde ist, schlussendlich saniert wird oder nicht, muss der Gemeinderat entscheiden. Räppel ist optimistisch: "Die schwarze Null ist wohl zu erreichen."
Bernd Bedronka (SPD) und Gerald Raeth (CDU) sahen die 7000 Euro für das Gutachten "gut angelegt". Hingegen plädierte die FDP dafür, das "Gelände liegen zu lassen".