Kaldenkirchen: Jugendliche bauen Skater-Anlage um

Nach zwei Tagen Arbeit steht das 16 000-Euro-Projekt.

Kaldenkirchen. Vollen Körpereinsatz für das eigene Hobby zeigten am Freitag zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene an der Sandfeldstraße: Sie bauten zusammen mit zwei Profis "ihre" neue Skater-Anlage auf. "Ich bin sehr zufrieden, die Anlage sieht besser als erwartet aus", sagt Tobias Kemper (23), der gerade kniet und mit dem Akkubohrer Schrauben in die halbfertige Rampe treibt.

Rückblende: Ende März 2009 sprachen die Jugendlichen mit Bürgermeister Christian Wagner. Der Tenor: die alte Anlage an selber Stelle sei zu klein. Kemper: "Da gab es keine Herausforderung mehr, und für große Tricks fehlte die Ausstattung."

Die jungen Sportler nahmen die Planung selber in die Hand, sammelten mit verschiedenen Aktionen Geld. Denn für Material und Arbeit werden 16 000 Euro fällig. Anteil der Jugendlichen: 10 000 Euro. Den Rest steuerte die Stadt bei.

Zurück zum Aufbau: Durch das Engagement der Jugendlichen ist die Anlage 1000 Euro billiger geworden. "Ich habe die Bretter für die Rampe, die Tobias gerade festschraubt, zugeschnitten", sagt Matthias (14) stolz. "So ziemlich alles beim Bau mitgemacht" hat Sebastian Lorenz. Der 21-Jährige skatet seit fünf Jahren, bringt sich gerne für die Gemeinschaft ein.

Harry Wülfken von der Firma "Fun Company" aus Norderstedt bei Hamburg baut seit 22 Jahren Skater-Anlagen: "Mein Kollege Bernd Müller und ich kamen mit einem Wagen voller Holz an. Am Ende dann sehen die Jugendlichen, was sie geschaffen haben. Das Ergebnis von zwei Tagen Arbeit steht vor ihnen - und das macht sie stolz."

Entstanden ist am Ende eine drei Tonnen schwere "Mini-Ramp" genannte Rampe sowie ein "Curb"-Bordstein-Element, auf dessen Kante die Skater beispielsweise mit den Achsen entlangrutschen können. Auch an den Schallschutz wurde gedacht: Die Rampe hat eine schalldämpfende Kunststoff-Folie.

Während die einen arbeiten, stehen andere ungeduldig auf dem Board. Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps: "Die können’s nicht aushalten, bis die Anlage endlich fertig ist."