Kaldenkirchen: Panini zieht nach Stuttgart
Verlag: Der Standort Kaldenkirchen wird aufgegeben. Die 15 Mitarbeiter ziehen mit.
Kaldenkirchen. Die Panini-Verlag verlässt Kaldenkirchen. Alle 15 Mitarbeiter, darunter Deutschland-Geschäftsführer Frank Zomerdijk, behalten ihren Arbeitsplatz und ziehen voraussichtlich im September nach Stuttgart um, wo die italienische Panini-Verlagsgruppe ihren deutschen Hauptsitz hat.
Die erste deutsche Niederlassung des in Deutschland vor allem durch seine Fußballsticker bekannten Verlages wurde 1974 in München eröffnet. Im gleichen Jahr gab es die erste Fußballsticker-Kollektion für den deutschen Markt. Um Kräfte zu bündeln, wechselte Panini vor 17 Jahren an den Niederrhein: Von 1993 bis 2003 war Kaldenkirchen der deutsche Panini-Hauptsitz.
Vor sieben Jahren dann übernahm die Panini-Gruppe den in Stuttgart ansässigen Dino Entertainment Verlag und richtete dort ihre Deutschland-Zentrale ein, der Standort Nettetal blieb erhalten. Genaue Gründe für diesen Schritt nannte der Verlag gestern auf WZ-Anfrage nicht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass damit Kosten gespart werden. Denn nicht nur Deutschland-Chef Frank Zomerdijk, ein gebürtiger Niederländer, pendelt seit 1993 immer wieder beruflich vom Niederrhein ins Schwabenland und zurück.
Die Ravensstraße 48 in Kaldenkirchen ist der deutsche Panini-Hauptsitz. Dort befinden sich die Geschäftsführung sowie die Marketingabteilung für die Bereiche Sticker, DVDs und Kindermagazine. Ab September wird in der baden-württembergischen Hauptstadt weitergearbeitet, wo bereits weitere 60 Mitarbeiter in Produktion, Vertrieb und Marketing von jungen Magazinen, Comics, Mangas und Büchern tätig sind. Pro Jahr bringt der Panini-Verlag für Deutschland zehn bis 15 Stickerkollektionen heraus, hinzu kommen 130 Buchtitel und 900 Magazinausgaben sowie Comics.
Ein wichtiges Standbein bilden die Fußball-Stickeralben, so auch im WM-Jahr 2010: "Wir haben deutschlandweit 120 Millionen Stickertüten ausgeliefert", verrät Jens Preschke, Produktmanager für Fußballsticker. Ob der Verlag am Ende jedoch den Verkaufsrekord von 2006 knackt, als mehr als 160 Millionen Stickertüten verkauft wurden, stellt sich erst in zwei Jahren raus. So lange können Sammler die einzelnen Sticker noch nachbestellen.