Stadt Kempen Frischer Wind für die Bibliothek

Kempen · In Katrin Steuten aus Nettetal hat die Stadtbibliothek eine neue Leiterin. Die 36-jährige Nachfolgerin von Ursula Wiltsch war zuvor in Neukirchen-Vluyn tätig.

Katrin Steuten ist seit 1. Februar die Leiterin der Kempener Stadtbibliothek.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Katrin Steuten hat sich schnell eingelebt. Die 36-jährige Nettetalerin leitet seit 1. Februar die Kempener Stadtbibliothek. Zuvor war sie Leiterin der Stadtbiliothek in Neukirchen-Vluyn. „Die Bibliotheken ähneln sich schon. Es gibt zum Beispiel ähnliche Projekte wie den Sommerleserclub. Und ich konnte das System hier schon bedienen“, erzählt sie. Das hätten auch die Mitarbeiterinnen erfreut bemerkt. Eine lange Einarbeitung war nicht notwendig.

Steuten ist die Nachfolgerin von Ursula Wiltsch, die bekanntlich im vergangenen Oktober nach Moers gewechselt ist. Wiltsch hatte die Stelle 2009 in Kempen angetreten. Damals war die Kreis- und Stadtbibliothek vom Kreis wieder an die Stadt Kempen übergeben worden – und damals hatte sich auch Katrin Steuten schon in Kempen beworben. Ihre Vorgängerin kennt sie aus Fortbildungen zur Medienpädagogik.

Laufende Herausforderung
ist ein neues Ausleihsystem

In Neukirchen-Vluyn bedauerte man den Weggang von Katrin Steuten sehr. Kempens Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese freut sich, eine Fachkraft mit Leitungserfahrung gefunden zu haben. Bei einem zurzeit laufenden wichtigen Prozess hat sie schon neue Ideen einbringen können. Dabei geht es um die Umstellung des Ausleihsystems auf die RFID-Technik. In ihrer ersten Stelle in Duisburg war damals das System neu eingeführt worden. Steuten bringt also Erfahrung mit. Mit RFID (Radiofrequenz-Identifikation) werden Daten mit Hilfe von Radio-Wellen übertragen. Bisher wird dazu ein Barcode gescannt. Zurzeit ist man in der Bibliothek dabei, entsprechende „Transponder“, also Etiketten mit Chip, in die Medien einzukleben und die Nutzerausweise auszutauschen.

Anstehende Termine mit Kitas, Schulen und „Kempen hilft“

Der Vorteil dieser Technik sei, dass man ein- und ausbuchen kann, ohne dass eine Sichtverbindung zum Lesegerät nötig ist. Im kommenden Jahr sollen dann die passenden Geräte angeschafft werden. Zum Beispiel zwei „intelligente Regale“, die das Buch beim Hineinstellen automatisch zurückbuchen sowie „Gates“ am Eingang, die die Entleihe kontrollieren und Diebstähle verhindern.

Katrin Steuten freut sich auf die bald anstehenden Termine im Rahmen der Bildungspatenschaften mit Kindertagesstätten und Schulen, aber auch mit der Flüchtlingshilfe „Kempen hilft“. Die Leiterin findet es schön, wenn in ihrer Bibliothek etwas los ist. Es laufen bereits die Planungen für den Astrid-Lindgren-Tag am 15. Juni. Daran beteiligt sich auch das Berufskolleg mit seinem sozialpädagogischen Zweig. In den Sommerferien steht dann wieder der Sommerleseclub an. Dazu wird es  viele neue Bücher und in der Schola ein Chemie-Labor mit allerlei Experimenten geben.

Die Leiterin hat selbst
nur wenig Zeit zum Lesen

Auch wenn sie ja permanent von Büchern umgeben ist, bleibt zum entspannten Lesen selten Zeit. Selbst hat Steuten schon länger keinen Roman mehr gelesen, gesteht sie. Ein Buch über das sinnvolle Vorkochen fürs Büro hat sie zuletzt zur Hand genommen. Mit Lesestoff für die Kleinen kennt sie sich besonders gut aus. Denn ihre beiden Söhne, drei und acht Jahre alt, lassen sich von Mama sehr gerne vorlesen. Während der Jüngere besonders die Abenteuer von Juli Löwenzahn schätzt, kommt „Die Kurzhosengang“ beim Älteren gut an. Und wenn Katrin Steuten darüber hinaus dann mal wieder etwas Gedrucktes in die Hand nimmt, dann handelt es sich auch gerne um Theatertexte. Denn im April steht sie mit dem Nettetaler „Theater unterm Dach“ in dem Stück „Der letzte der feurigen Liebhaber“ auf der Bühne – in dem Stück von Neil Simon hat sie gleich drei Rollen zu spielen.