Ausflugstipp für den Niederrhein „Kunst am Gartenzaun" geht in die vierte Runde

Kempen · Am 22. und 23. Juni zeigen Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten zwischen Stauden und Gemüsebeeten.

Beate Middelmann und Siggi Dämkes öffnen im Juni ihren weitläufigen Garten wieder für die Aktion „Kunst am Gartenzaun“ (Archivbild).

Foto: Norbert Prümen

Im vergangenen Jahr versprach Günter Heimbucher vom Arthaus Kempen, dass es eine Fortsetzung geben solle. Jetzt ist es so weit: Die beliebte Aktion „Kunst am Gartenzaun“, eine „lockere Veranstaltung in heimischen Gärten“, so Heimbucher, geht am Samstag, 22. Juni, 12 bis 20 Uhr, und am Sonntag, 23. Juni, 11 bis 18 Uhr, in die vierte Runde. 164 Künstlerinnen und Künstler präsentieren sich bei 18 Gastgebern und Gastgeberinnen auf über 31.000 Quadratmetern Gartenfläche.

Die Kunst-Gärten liegen in Kempen, Viersen, Tönisvorst, Heiligenhaus, Krefeld, Mönchengladbach, Mülheim an der Ruhr, Kamp-Lintfort sowie, und das ist keine Zeitungsente, in Österreich, im niedersächsischen Hooksiel und im mittelfränkischen Kalchreuth. Heimbucher hat festgestellt, dass viele lokale Kunstinteressierten im Norden oder Süden unterwegs sind und sich dort auf „Kunst am Gartenzaun“ freuen. So ist das Projekt zu einem grenzüberschreitenden Angebot geworden.

Neun altbekannte Gastgeber sind dabei wie die Heimbuchers, Initiatoren von „Kunst am Gartenzaun“, Ulrike Stroot-Hruby, Kirsten Knops, Beate Middelmann mit Siggi Dämkes oder Ulrike Anna Wiesemann. Neun neue Gastgeberinnen und Gastgeber sind der Beweis dafür, dass die Aktion ein lebendiges, sich entwickelndes Projekt ist, das nicht nur Besucherinnen und Besucher, sondern auch die Künstlerinnen und Künstler zum Mitmachen reizt.

Eine Besonderheit der „Kunst am Gartenzaun“ ist, dass die gastgebenden Künstlerinnen und Künstler befreundete Kollegen und Kolleginnen einladen, ihre Arbeiten auf den Terrassen, in den Gärten und manchmal auch in den Wohnzimmern zu präsentieren. So ist garantiert, dass die Gäste auf ihrer Tour zu den Gastgebern jede Menge an Gemälden, Fotografien, Collagen und Skulpturen sehen können und dass für jeden etwas dabei ist. Eine Ausstellung ohne Hemmschwelle ist die „Kunst am Gartenzaun“ – der Blick über den Zaun ist unverbindlich, der Schritt durchs Gartentor leichter getan als der in ein Museum.

Gleich zwei neue Gastgeberinnen finden Kunstinteressierte in Tönisvorst: die Keramikdesignerin und Malerin Beate Begovic und die Malerin Susanne Verschüren. Neu in Kempen ist die Malerin Angelika Spiess. In Krefeld kann die Malerin Birgit Leßmann ebenso neu entdeckt werden wie ein Dutzend Mitglieder der Gruppe artonaut:X. In Mülheim beteiligt sich Deborah Marschner im Kleingartenverein Kampstraße erstmals als Gastgeberin, in Kamp-Lintfort-Hoerstgen sind Silvia und Armin Joos dabei. Die Straelener Künstlerin Isolde Schmitz-Becker hat im Nassauer Stall von Schloss Wickrath in Mönchengladbach einen Ausstellungsplatz mit ihren drei Malerkolleginnen gefunden.

Die Ausstellungen sind von großer Vielfalt geprägt: Neben den klassischen Genres wird Kunst aus Hufeisen gezeigt oder Lampendesign, werden Bilder präsentiert, die mit Alkohol gemalt wurden, es wird geräuchert und getanzt und Bodypainting angeboten.

Eine Mischung aus Kunst, Literatur und Musik ist geplant

Alle Techniken und alle Kreativangebote der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler sind von Günter Heimbucher akribisch auf der Homepage https://www.arthaus-kempen.de/kunst-am-gartenzaun-2024/ zusammengetragen worden. Die Stiftung Jürgen Kutsch finanzierte den Druck einer farbenfrohen Broschüre mit allen Informationen. Auch sie ist auf der Homepage als Download zu finden.

Dort erfährt man auch, dass es nicht nur Vielfältiges zu sehen, sondern auch zu hören gibt: Von Anfang an war eine Mischung aus Kunst, Literatur und Musik geplant. Bei den Heimbuchers in Kempen tritt erneut das meTermorphose Duo mit Teresa Kluge und Frank Schulz auf, zwei Hutkonzerte sind bei Beate Begovic zu erleben. In Viersen bei Kirsten Knops ist unter anderem Susanne Kueskens mit ihrer Harfe zu Gast, bei Middelmann sind die Traces aus Kempen und Wire Trapping aus Duisburg. Argentinisch wird es bei Ulrike Anna Wiesemann, ein Altflötenduo in der Natur erklingt bei Debora Marschner. Hier findet auch eine Lesung statt. Die Literatur spielt ebenfalls bei Middelmann und Dämkes eine Rolle.