Tourismus „(Fast) alles so wie immer“
Kempen · Der Wohnmobilstellplatz an der Berliner Allee ist nach der vorübergehenden Schließung im Lockdown wieder gut besucht.
. „Am Wochenende wird es wieder voll“, sagt Dieter Riedel. Dann erwartet der Betreiber des Reisemobilplatzes an der Berliner Allee einen Club von Reisemobilfreunden. „Zehn bis 20 Fahrzeuge, schätze ich.“
Sechs Wochen lang hatte der Stellplatz neben dem Schwimmbad Aqua-Sol schließen müssen während des Corona-Lockdowns. Seit Mitte Mai ist aber wieder ziemlich normal geöffnet: „Alles eigentlich wie üblich“, sagt Riedel. „Wir haben die gleiche Platzzahl wie immer. An die Abstandsregeln müssen wir uns natürlich halten, aber unsere Stellplätze sind sechs Meter breit, die Fahrzeuge 2,40 Meter – das ist alles kein Problem.“
Auch die Besucherzahlen hätten sich recht zügig normalisiert. „Das ging ruckzuck, die ersten Stammgäste haben gleich mit den Hufen gescharrt“, sagt Riedel. Zunächst seien Camper aus etwa 150 Kilometern Umkreis gekommen, nach einigen Wochen hätten sich aber auch wieder Gäste aus ganz Deutschland an der Berliner Allee eingefunden und auch niederländische Besucher hätten sich „wieder aus dem eigenen Land gewagt“.
Sogar Gäste aus Frankreich habe er in diesem Sommer schon deutlich häufiger begrüßen können, als in den vergangenen Jahren. „Normalerweise kommt das nur so drei bis vier Mal pro Jahr vor“, so der Stellplatzbetreiber.
Überhaupt seien Reisen nach Südeuropa im Jahr der Corona-Krise offenbar weniger hoch im Kurs als sonst. „Es ist schon erkennbar, dass mehr Menschen in der Heimat Urlaub machen“, so Riedel. „Einige meiner Gäste sagen auch, sie haben Angst, ins Ausland zu fahren.“
Verunsicherungen gebe es aber auch immer noch unter den Stammgästen des Kempener Stellplatzes: „Einige kommen erst jetzt zu uns, manche rufen auch an und fragen, ob sie wieder kommen können. Dabei sind wir ja bereits seit Mai wieder geöffnet.“
Insgesamt sei Riedel aber zufrieden mit den Besucherzahlen. „Durch die Ferien ist es eigentlich derzeit so wie jedes Jahr“, sagt er. Am Wochenende sei der Platz dann auch schon mal bis auf den letzten Platz gefüllt, beispielsweise so wie jetzt, wenn eine ganze Gruppe Camper anreist.
„Die bleiben über das Wochenende und sind sehr gut organisiert“, sagt Riedel. Mittwochs oder donnerstags reisten die ersten an, um alles vorzubereiten und die Plätze einzuteilen. Es würden Stadtführungen gebucht oder Radtouren geplant. Für August habe sich bereits ein weiterer Club mit rund 20 Fahrzeugen angekündigt.
Reisen in der Gruppe, das gehe grundsätzlich auch während der Corona-Einschränkungen, sagt Riedel: „Alle stehen mit ihren Fahrzeugen in den Buchten, und wenn man sich draußen zusammen hinsetzt, muss man eben 1,50 Meter Abstand halten. Das sollte mittlerweile selbstverständlich sein, solange uns das Problem begleitet.“