Wie alles begann Auto Nagel in Kempen feiert 100-jähriges Bestehen
Kempen · In Kempen feierte die Firma Auto Nagel das 100-jährige Bestehen: 1923 öffnete Josef Gossens eine Kfz-Werkstatt.
(sore) Mit einem Familienfest hat das Unternehmen Auto Nagel in Kempen kürzlich das 100-jährige Bestehen gefeiert. Geschäftsleiter Claus Booten und sein Vorgänger Hermann Jörg Osterkamp erinnern sich an die Anfänge der geschichtsträchtigen Firma. Alles beginnt 1923 in Krefeld: Dort legt Josef Gossens mit der Automobil-Werkstätte Gossens die Fundamente für das heutige Unternehmen. 1927 kommt der erste große Vertrag zustande mit der Daimler-Benz AG, der die Firma noch viele Jahre treu bleiben würde. 1945 folgen gleich zwei schwere Schläge. Bei einem Bombenangriff am 11. Januar wird die Werkstätte weitgehend zerstört, wobei auch Josef Gossens sein Leben verliert. „Eine echte Tragödie“, sagt Claus Booten.
Die Söhne von Josef Gossens, Hans Gossens und Josef Gossens junior, beide gelernte Kfz-Mechaniker, machen sich an den mühevollen Wiederaufbau der Werkstatt. So geht die Firma an die zweite Generation und wird mit der Zeit zur Gebr. Gossens GmbH.
Ein Meilenstein in der Geschichte der Firma ist die Eröffnung der Zweigstelle in Kempen am 27. Februar 1964. Das Betreuungsgebiet erstreckt sich nun schon von Kempen über Tönisvorst, Grefrath, Tönisberg und Hüls. Eine weitere Änderung kommt in Form von Helmut Gossens, dem Sohn von Josef Gossens junior, welcher die Leitung des Betriebs übernimmt. Mit dem Verkauf der Grundstücke an der Felbelstraße an die Stadt Krefeld im Jahr 1975 wird der Standort in Kempen von allen 16 deutschlandweiten Standorten der älteste Ableger von Gebr. Gossens.
2022 wurde das Unternehmen flächendeckend umbenannt
Im Januar 1997 verkauft Helmut Gossens. Rolf Nagel und Hermann Jörg Osterkamp übernehmen die Gebr. Gossens GmbH. Der Kempener Betrieb steht jetzt im Verbund der Auto Nagel Unternehmensgruppe. Damit tun sich einige neue Möglichkeiten auf, wie man 2005 sehen kann, als zusätzliche Verträge mit Opel und Ford am Kempener Standort geschlossen werden. „So konnten wir viele Arbeitsplätze sichern und mehr Reichweite generieren“, sagt Booten rückblickend.
Mit der Zeit kommen immer mehr Automarken hinzu. Heute begegnet man vielen Fahrzeugen unterschiedlicher Marken, wenn man über das Gelände geht. Auffällige Porsche-Modelle sind in den Werkstatt- und Verkaufsräumen ebenso zu sehen wie Fahrzeuge für den Alltag, auch einige besonders alte Schätzchen stehen dort. „Das sind schon ein paar Milliönchen, die hier stehen“, sagt Booten und zeigt auf ein besonders altes Auto in der Werkstatt. „Für die Pflege und Reparatur dieser stellen wir auch noch versierte Rentner auf 450-Euro-Basis ein, die dann auch für die ganz alten Fahrzeuge das entsprechende Know-how mitbringen“, sagt Booten.
Auch die Nachhaltigkeit spielt in Kempen eine Rolle: Dank einer großflächigen Solaranlage, angebracht über dem gesamten Gebäude, sei die Anlage fast komplett selbstversorgend, sagt Osterkamp: „Mit so einer großen Solaranlage waren wir 2012 auch unter den Ersten.“ Eine Investition in die Zukunft. Im vergangenen Jahr schließlich erfolgte flächendeckend die Namensänderung aller Filialen von Gebr. Gossens in Auto Nagel. Ein nötiger Schritt, meint Booten: „Beispielsweise war es für das Marketing sehr aufwendig, für jede Filiale etwas Eigenes mit anderem Namen zu produzieren. Generell können wir nur betonen: Alles bleibt beim Alten. Nur der Name hat sich geändert.“