Musikwettbewerb in Kempen „Rock an der Burg“ liefert vielfältige Musik
Kempen · Nach neun Jahren Pause wurde wieder der Wettbewerb gefeiert. Die Sieger brachten Dynamik und Power auf die Bühne.
Das Interesse war groß, zahlreich war das Publikum am Samstagabend zu „Rock an der Burg“ in Kempen erschienen und begrüßte mit Begeisterung die Bands. Vor allem natürlich die junge Kempenerin Aly, die es ebenfalls ins Finale geschafft hatte. Über die Reihenfolge der Auftritte entschied das Los, den Bands blieben jeweils 30 Minuten, um das Publikum und die Jury von sich zu überzeugen.
Neun Jahre ist es her, da hieß es schon einmal „Rock an der Burg“. Damals waren ebenfalls die Kempener Grünen die Veranstalter des Musikfestivals. In diesem Jahr wurde aus dem Festival ein Wettbewerb, auch um die Jugend-Kulturszene zu stärken. Es war das Anliegen der Veranstalter, jungen Musikerinnen und Musikern eine Bühne zu bieten, um ihre eigenen Songs einem größeren Publikum zu präsentieren. Bewerben konnten sich Bands aus der Region, also aus den Kreisen Viersen, Krefeld, Wesel und Kleve, mit einer kurzen Biografie sowie Songbeispielen bis zu einem Alter von 28 Jahren. Fünf Bands hatten es zum Finalabend geschafft und durften am Samstagabend bei „Rock an der Burg“ ihre Musik präsentieren.
Das Schöne an dem Abend war die Vielseitigkeit, denn wenngleich der Titel der Veranstaltung anderes vermuten ließ, so trug der Abend eine unerwartete Bandbreite in sich: von Rock über Indie und deutsche Poesie bis Metal Punk war alles dabei. So vielseitig die Musik, so unterschiedlich waren auch die Auftritte selbst.
Zunächst jedoch bekamen zwei weitere Bands die Chance, ihr Talent zu zeigen: Als Vorgruppen traten die Kinderband Exit Light aus Niederkrüchten und das Duo Molo LM aus Aldekerk auf, alle im Alter zwischen neun und 15 Jahre, sicherlich eine tolle Erfahrung für die Nachwuchs-Bands.
Den Wettbewerb „Rock an der Burg“ eröffnete schließlich gegen 18 Uhr die Xantener Band Black Orchid mit einer Mischung aus klassischem Rock und Indie und ihrer energiegeladenen Frontfrau Louisa Költgen. Die Band gibt es seit 2017, sie waren bereits bei anderen Wettbewerben erfolgreich und seien damit schon „alte Hasen“, sagte Tobias Janssen, selbst Frontman der Band FBKK, der nicht nur in der Jury saß, sondern an diesem Abend auch spontan für die Moderation einsprang. Ihn freute vor allem die Tatsache, dass drei der fünf Bandmitglieder von Black Orchid Frauen waren, denn der Rock brauche unbedingt mehr Frauen, sagte er.
Kempenerin präsentierte deutsche Songs
Anschließend stand eine weitere Frau auf der Bühne, allein. Die erste von zwei Solo-Sängerinnen, Aly aus Kempen, die ausschließlich deutsche Songs präsentierte. Sie ist aktiv auf Tiktok unterwegs und hatte eine eigene Fan-Gemeinde dabei. Ihre Songs kreisten um die Themen Liebe und Beziehung, einfühlsam und intensiv erzählt sie Geschichten mit ihrer Stimme und einer starken Bühnenpräsenz.
Danach gehörte die Bühne der Krefelder Band Redish – bester Indie-Britrock-Sound. Redish gibt es seit 2021, bereits ein Jahr nach der Gründung veröffentlichten sie ihre erste Single „Golden Cage“. Als vierter Act trat Bella auf, ebenfalls aus Krefeld und wie Aly eine Singer-Songwriterin, die an dem Abend Songs aus zehn Jahren präsentierte und mit dem aktuellsten endete: „Regenbogenfarben“, gleichzeitig ihre erste offizielle Single.
Zum Abschluss folgte die Alternative-Rock-Metal-Band Spade, die das Publikum zu fortgeschrittener Stunde ordentlich aufmischte mit einer ungeheuren Dynamik und Power auf der Bühne – von der ersten Sekunde vermittelten die Musiker das Gefühl, seit Jahrzehnten nichts anderes zu machen. Bei der Publikumsabstimmung gab es eine erste leichte Tendenz, wenig später folgte das Jury-Urteil von Jonas Straeten, Tom Marquardt, Chris Wefers, Vanessa Bergmann und Tobias Janssen, für die es aufgrund der Unterschiedlichkeit der Bands keine leichte Aufgabe war.
Janssen verkündete schließlich die erste gute Nachricht: Alle Bands gewannen einen weiteren Auftritt in der Tönisvorster Konzertlocation Falko’s Butze. Den zweiten Platz belegte Redish, den ersten wie vermutet Spade. Gefeiert wurde gleichwohl der ganze wunderbar gelungene Konzertabend.