Nach Explosion im Kreis Viersen Was bei Gasflaschen zu beachten ist

Kreis Viersen · In einem Neubaugebiet in Viersen ist bei einem Garagenbrand eine Gasflasche explodiert.

Der Schaden an der Garage konnte gering gehalten werden. Ein Feuerwehrmann wurde verletzt.

Foto: Martin Brock-Konzen

(tsi) Bei einem Garagenbrand in Viersen sind zwei Feuerwehrleute verletzt worden, weil eine Gasflasche wegen Überdrucks durch die Hitze explodierte. Was beim Umgang mit Gasflaschen im Haushalt wichtig ist, weiß Thomas Metzer, stellvertretender Kreisbrandmeister und Wehrführer in Willich.

Wo kommen Gasflaschen vor? Spraydosen jeglicher Art, etwa für Deo oder Haarspray, enthalten entzündbare Treibgase. Mit Wassersprudlern kann Leitungswasser zum Trinken aufgesprudelt werden, hier werden CO2-Zylinder verwendet. „Beim Grillen kommen üblicherweise Gasflaschen mit einem Gewicht von fünf, acht oder elf Kilo zum Einsatz“, sagt Metzer. Diese sind mit Butan oder Propan gefüllt. Bei Campingwagen werde ebenfalls oft mit Propan geheizt oder gekocht. Seltener sind in Privathaushalten Acetylen-Flaschen, etwa für Schweißgeräte.

Was muss bei der Lagerung beachtet werden? Druckgasflaschen nicht in direkter Sonneneinstrahlung lagern. Das bedeutet, die Gasflasche für den Grill nicht auf dem Balkon in der Sonne liegen lassen; den Wassersprudler nicht direkt vor das Küchenfenster stellen; und beim Campen oder Zelten die Gaskartuschen vom Kocher von direktem Sonnenlicht fernhalten.

Metzer warnt: „Bei ungünstigen Bedingungen können diese Flaschen hochgehen.“ Propanflaschen werden in der Regel nie zu 100 Prozent befüllt, damit selbst bei Ausdehnung des Gases durch Hitze kein Überdruck entsteht. Außerdem haben sie Überdruckventile, sodass statt einer Explosion das Gas austritt.

Das bedeutet aber für die Lagerung: Der Keller oder die Garage ist keine ratsame Alternative. Denn falls wegen eines Lecks Gas aus der Flasche austreten sollte, bleibe das eher unbemerkt, so Metzer. Ohne natürliche Luftzirkulation sei es schwer, das Gas wieder aus dem Raum zu bekommen. „Wenn noch eine Gefriertruhe oder andere mit Strom betriebene Geräte in der Nähe stehen, ist das ein zündfähiges Gemisch.“

Er empfiehlt, Gasflaschen im Freien an einem schattigen Platz zu lagern. „Da kann eine Folie drüber gepackt werden, und zufrieren können die Propanflaschen im Winter nicht.“ Er sagt außerdem: Schon beim Transport von Propanflaschen sollten diese möglichst aufgestellt und nicht hingelegt werden.

Warum und wie wird die Dichtheit geprüft? Jederzeit sollte darauf geachtet werden, dass die Ventile von Gasflaschen richtig zugedreht werden. Um das Austreten von Gas zu verhindern, rät Metzer zu einer Dichtheitsprüfung vor dem Gebrauch, besonders etwa beim ersten Grillen nach längerer Zeit. „Dazu eignet sich Lecksuchspray, das wird auch beim Flicken von Fahrradreifen benutzt.“

Was ist zu tun, wenn Gas austritt? „Wenn diese Tipps befolgt werden, gibt es in der Regel keine Probleme“, sagt Metzer. Sollte dennoch Gas austreten, sollte das Ventil zugedreht werden, „wenn es noch gefahrenfrei möglich ist“. Zudem die Flasche von Möbeln oder anderen brennbaren Einrichtungsgegenständen entfernen – auch hier aber nur, sofern es ohne Gefahr möglich ist. Im Falle eines Brandes sofort die 112 wählen.

(tsi)