Bruderschaft St. Hubertus feiert Schützen treten der Hitze mit Fächern entgegen

Viersen · Schützenfeste liegen traditionell im Sommer. Da kann es warm werden. Wie die Schützen der Bruderschaft St. Hubertus mit den Temperaturen umgegangen sind und was „Flotte Bienen“ sich einfallen lassen.

Schützenfest St. Hubertus Viersen-Oberbeberich 2024

Foto: Werner Jungblut

Es ist heiß an diesem Montag, der gleichzeitig der finale Tag des Schützenfests der St. Huberstusschützen in Oberbeberich ist. An der Imbissbude ist wenig Betrieb – bei über 30 Grad fehlt es vielen wohl an Appetit. Zum Glück steht genügend Flüssignahrung zur Verfügung. Im Schatten der Hofhalle des Mertenshofs und unter dem Festzelt des Vereins lässt es sich mit einem kühlen Radler oder einer Cola gut aushalten.

Die Jugend sitzt an einem Tisch und würfelt. Auch dabei geht es in gemächlichem Tempo zu – vielleicht wegen der Hitze, vielleicht aus anderen Gründen?

„Wir kennen uns mit Hitze aus“, sagt Präsident Hans-Willi Pergens. „Unser Schützenfest findet schließlich immer im August statt.“ Es habe Jahre gegeben, in denen Schützenbrüder samt Uniform in einen Pool geworden wurden, weil es so warm war. „Wenn es ganz wild wird, rechne ich heute noch mit einer Wasserschlacht“, sagt er. Gerade bei älteren Vereinsmitgliedern merke man, dass große Hitze ihnen mehr zu schaffen macht als jüngeren. „Die drehen dann abends, wenn es kühler wird richtig auf.“

Die „Flotten Bienen“, eine reine Frauengruppe des Vereins, haben sich vorbereitet. Jede von ihnen ist mit einem Fächer ausgestattet. Immer abwechselnd in Gelb und schwarz, passend zum Gruppennamen.

Auf eine besonders heiße Tradition möchte der Verein aber trotz des Wetters auf keinen Fall verzichten: „Der Kirmesteufel muss verbrannt werden“, sagt Pergens. „Wir als Verein sind da ein bisschen abergläubig.“ Vor einigen Jahren habe man nicht die Möglichkeit gehabt, ihn zu verbrennen. Alternativ sei der damals ertränkt worden, doch das habe wohl nicht geklappt. „Danach sind ein paar blöde Sachen passiert. Unter anderem fiel ein Vereinsmitglied von einer Leiter und lag wochenlang im Krankenhaus und wir hatten plötzlich einen Schaden am Vereinsheim.“ Daraufhin war klar: Der Teufel muss verbrannt werden!

Im Mittelpunkt der Festlichkeiten in diesem Jahr standen Marco Bohnen mit Jana als Königspaar und die Ministerpaare Tim Hartmann mit Jana sowie Maik Schürzeberg mit Lena. Aber auch die Majestäten der Jungschützen, der Schülerschützen und die Zwerge – jüngsten Schützen – verliehen dem Schützen- und Heimatfest einen besonderen Glanz.

Dass sich im Viersener Ortsteil Oberbeberich auch die Gäste wie Musikgruppen wohlfühlen, verrät ein Eintrag des Bundesschützen-Tambourcorps aus Wickrath auf der Internetseite des Vereins: „Schützenfest in Oberbeberich – Ein Ort, wo Verbundenheit, Nächstenliebe und Wertschätzung großgeschrieben werden. Ein Ort, wo das Miteinander mit Werten und Tradition gefüllt wird. Ein Ort, wo wir immer gerne hinkommen. Wir freuen uns darauf, mit euch den Kirmesteufel zu verbrennen.“ Für den anschließenden Dorfabend waren unterhaltsame Auftritte einiger Gruppierungen der Bruderschaft aufs Programm gesetzt.

Begonnen hat das Schützen- und Heimatfest 2024 am Freitagabend mit einem Prinzenball. Am Samstag dann versammelte sich die Bruderschaft am Vereinsheim an der Weiherstraße. Im festlichen Umzug durch die Sektion ging es zum Königsgalaball. Schon dabei konnten zahlreiche Gastbruderschaften begrüßt werden.

Festlicher Höhepunkt dann am Sonntag. Nach dem Festhochamt in St. Peter Bockert gab es auf der Hardter Straße die große Königsparade. Von dort aus zogen die Schützen zum Sektionskreuz und legten zum Gedenken an die Verstorbenen einen Kranz nieder. Es folgte der Große Zapfenstreich. Anschließend fand in den Räumen des Mertenshofs der musikalische Frühschoppen mit Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder statt.

Am Festsonntag konnte Hans-Willi Pergens dazu zahlreiche Gastbruderschaften begrüßen. „In der Gemeinschaft können wir viel bewegen“, sagte Pergens. Ein besonderer Dank galt der Gastfreundschaft von Lisa und Peter Mertens, die erneut ihren Hof zum Feiern zur Verfügung stellten. Nur so ist es in der heutigen Zeit möglich, ein Schützen- und Heimatfest noch wirtschaftlich zu gestalten und auch für die Zukunft zu sichern.