Jugendbeteiligung in Kempen Praktikum für junge Leute zur Kommunalpolitik
Kempen · 2015 hatte die CDU in Kempen schon ein kommunalpolitisches Praktikum für Jugendliche gefordert, eingeführt wurde es nie. Jetzt wagte die SPD einen neuen Vorstoß.
(biro) In Kempen könnte es bald ein kommunalpolitisches Praktikum für junge Leute geben. Das hatte die SPD angefordert, die mit Blick auf das Angebot in Viersen beantragt hatte, so etwas für Jugendliche auch in Kempen einzurichten. Damit ist kein dauerhaftes Praktikum bei einer bestimmten Partei gemeint, sondern mehrere Veranstaltungen, die interessierten Jugendlichen ein Gefühl für Kommunalpolitik vermitteln sollen. Das hatte die Politik in Kempen schon 2015 nach einem Antrag der CDU beschlossen, allerdings wurde das kommunalpolitische Praktikum seither in Kempen nie eingeführt – laut Stadtverwaltung hatte man an Schulen und im Amt für Kinder, Jugend und Familie wohl keine Kapazitäten dafür.
Nun wagte die SPD mit ihrem Antrag einen neuen Vorstoß, der im Jugendhilfeausschuss durchaus wohlwollend aufgenommen wurde. Er freue sich, dass die SPD neuen Wein in alte Schläuche gieße und sie das Vertrauen in den Beigeordneten der CDU (gemeint war Jugenddezernent Bennet Gielen) setze, dies auch umzusetzen, erklärte Gero Scheiermann für die Christdemokraten. Auch seine Fraktion halte an dem Wunsch nach einem kommunalpolitischen Praktikum fest.
Die Stadtverwaltung hatte hingegen vorgeschlagen, Jugendbeteiligung und politische Bildung in der Jugendarbeit des Amtes für Kinder, Jugend und Familie „durch Entwicklung von konzeptionellen Standards und Einrichtung der Stellenanteile“ zu verankern, Planungsideen dazu könne die Verwaltung im vierten Quartal 2023 vorlegen.
Das erschien Lutz Strothmann (SPD) allerdings zu unbestimmt, er glaube nicht, dass dabei in absehbarer Zeit etwas Konkretes herauskäme. Scheiermann schlug vor, das Praktikum in diesem Auftrag an die Verwaltung auch explizit zu benennen: „Ein Bestandteil wird die Einführung eines kommunalpolitischen Praktikums sein.“ Mit diesem Zusatz konnte der Jugendhilfeausschuss einstimmig dem Beschlussvorschlag der Verwaltung folgen.