Kempen: Das Gedächtnis von Kamperlings wird 80

Hans-Hubert Schmedders war drei Jahrzehnte Chef der Siedlergemeinschaft.

Kempen. Man kennt ihn in ganz Kamperlings, aber auch darüber hinaus als "Bürgermeister von Kamperlings". Einen gewählten Bürgermeister gibt es dort zwar nicht, aber Hans-Hubert Schmedders trägt diesen Ehrentitel seit vielen Jahren.

Von 1969 bis 1996 war er Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Kamperlings. Am Wochenende feierte er seinen 80. Geburtstag. 1938 zog die Familie nach Kamperlings. Schmedders ist sozusagen das Gedächtnis des Ortsteils. Bis heute bewahrt er in seinem Haus die Karteikarten der Mitglieder der Siedlergemeinschaft auf. "Ich weiß genau, wann wer Mitglied wurde, wie die Familie wuchs und wer gestorben ist", erzählt er.

Hans-Hubert Schmedders wurde auf dem großelterlichen Schmedders-Hof in Schmalbroich geboren. Seine Eltern zogen 1938 nach Kamperlings und bauten in Eigeninitiative - darauf ist er besonders stolz - das Haus am Lindenweg. In dem lebt seine Familie bis heute.

Schmedders ging nach dem Schulabschluss 1943 in die Bäckerlehre. Gemeinsam mit seinem Vetter Karl-Heinz Hermanns bei dessen Vater in der Traditionsbäckerei an der Ellenstraße. Mit seinem Vetter verbindet ihn übrigens nicht nur der Ehrentitel des Bürgermeisters, sondern auch die Teilnahme am Frühschwimmen im Kempener Schwimmbad. Bis 1955 arbeitete Schmedders als Bäcker, dann ging er zu den Stahlwerken nach Krefeld. 1987 ging er in Vorruhestand.

Zwei Söhne und eine Tochter haben die Schmedders. Sofort nach der Hochzeit traten Luise und Hans-Hubert Schmedders 1959 in die Siedlergemeinschaft ein. Er engagierte sich direkt im Vorstand, den er dann von 1969 bis 1996 als Vorsitzender anführte.

Viele Erinnerungen hat Schmedders an die Vereinszeiten. Kinderschüztenfeste, Martinsumzüge, Ausflüge... "Schade, dass diese Feste nicht mehr auf dem Bolzplatz Am Weihbusch stattfinden können", sagt er und bedauert, dass Kamperlings den lange Jahre geliebten Festplatz nicht mehr nutzen kann.

Mehr Engagement der Stadt für den beliebten Bolzplatz hätte er sich gewünscht, sagt der Jubilar. Bis heute singt er im Arnoldchor und spielt liebend gerne Skat.