Kempen: Der Arbeitskreis Solar will sich in Afrika engagieren
Das Photovoltaik-Projekt, initiiert von der evangelischen Kirchengemeinde, läuft bestens: Bereits Ende des Jahres soll der Kredit abbezahlt sein.
Kempen. Wenn sich der Arbeitskreis Solarenergie der evangelischen Kirchengemeinde trifft, liegt unter anderem ein Buch auf dem Tisch. Der Titel "50 einfache Dinge, die Sie tun können um die Welt zu retten", deutet darauf hin, dass sich die AG für die nähere Zukunft ehrgeizige Ziele gesetzt hat.
Die Rettung der Welt wird von den vier bis acht festen Mitgliedern zwar noch nicht ins Auge gefasst, aber "wir tun was wir können", versichert Martin Schieblon, der schon die Weichen für das nächste Projekt gestellt hat.
Nachdem das erste Anliegen der Solar-AG, die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage, vor anderthalb Jahren erreicht wurde, blickt die Gruppe nun nach Afrika. Genauer, in das Dorf Somdina-Sodoa im Norden von Togo. Die Armut dort soll bekämpft werden - natürlich mit Solar-Energie.
"Die Menschen im Dorf laufen kilometerweit durch die Steppe, um Holz zum Kochen zu sammeln. Um Obst und Gemüse haltbar zu machen, trocknen sie die Lebensmittel offen am Straßenrand, der einzigen ebenen Fläche im Dorf", berichtet Schieblon von den Eindrücken seiner Togo-Reise im letzten Jahr. Mit sonnenbetriebenen Kochern und Trocknern könnte diesen Missständen abgeholfen werden.
"Wenn der Kredit für die Photovoltaik-Anlage zurückgezahlt ist, wollen wir mit dem Überschuss andere Umweltprojekte fördern. Das Dorf in Togo bietet sich aus verschiedenen Gründen an", erklärt Martin Keding. Beispielsweise hat die Solar-AG Kontakt zu Eso Awi, einem Togolesen, der in Deutschland studiert hat und sich vor Ort um den Aufbau der Solar-Geräte kümmern kann.
Nun müssen nur noch die Finanzen stimmen. Heinz Puster hat die Bilanzen im Blick: "Dank der Vorauszahlungen, die die Stadtwerke für unseren Strom leisten, könnten wir bereits Ende des Jahres den Kredit komplett abbezahlen." Um Rücklagen zu behalten, werde man aber voraussichtlich noch etwas länger warten.
Bis dahin wird die Solar-AG auf lokaler Ebene aktiv bleiben: Lesungen und Konzerte sind geplant, außerdem die Teilnahme am Umweltmarkt Anfang September.