Lahmann: Gute Chancen in Niedersachen
Nettetals 1. Beigeordneter ist der einzige Kandidat bei der Wahl des Ersten Stadtrats in Barsinghausen. Im Jahr 2006 hatte er sich bereits in Rosenheim beworben.
Nettetal/Barsinghausen. Die Chancen stehen gut für Marc Lahmann, dass er in absehbarer Zeit in sein geliebtes Niedersachsen zurückkehren kann. Am kommenden Donnerstag wählt der Stadtrat von Barsinghausen nämlich einen neuen Ersten Stadtrat - und Nettetals derzeitiger 1. Beigeordneter ist der einzige Kandidat.
Am 31. August 2007 endet die Wahlzeit von Peter Oelfke (51). Der Mann mit SPD-Parteibuch ist seit 14 Jahren Erster Stadtrat in Barsinghausen. Nun geht es darum, einen Nachfolger zu wählen. Auf die Stellenausschreibung gab es 40 Bewerbungen, sechs wurden in die Stadt 25 Kilometer südwestlich von Hannover zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
In der Sitzung am 12. Juli wird Bürgermeister Walter Zieseniß (CDU) seinen Parteikollegen Marc Lahmann vorschlagen - das ist laut Gemeindeordnung in Niedersachsen so vorgesehen. Dazu können die 39 Mitglieder des Stadtrates nur Ja oder Nein sagen, einen eigenen Vorschlag dürften sie frühestens Anfang Dezember machen. Und der müsste bei der Abstimmung im Rat eine Dreiviertel-Mehrheit bekommen . . .
Barsinghausen (35 000 Einwohner) wird seit der Kommunalwahl im September 2006 von einer hauchdünnen schwarz-gelben Mehrheit regiert. Die CDU hat 16 Sitze, die SPD 15, FDP und Grüne jeweils vier. Im vergangenen Herbst wurde auch Zieseniß (53) zum Bürgermeister und Leiter der Verwaltung gewählt. Zuvor war er viele Jahre CDU-Ratsherr. Sein Amtsvorgänger war im Alter von 65 Jahren nicht mehr angetreten.
Marc Lahmann (39), der in Großburgwedel, keine 20 Kilometer nordöstlich von Hannover zur Welt kam, wurde erst Ende Juni 2005 in Nettetal für acht Jahre zum 1. Beigeordneten gewählt. Und machte damit einen großen Karriereschritt. Denn zuvor war er in Landau am Bodensee stellvertretender Fachbereichsleiter gewesen. Im September trat er sein Amt am Niederrhein an.
Doch schon bald zog es den Juristen wieder weg. Vier Tage vor Heiligabend 2006 scheiterte er im bayerischen Rosenheim nur knapp im Finale bei der Wahl des neuen Leiters des Dezernats I.
In Barsinghausen wäre Lahmann, der für acht Jahre gewählt werden soll, in ähnlicher Funktion wie in Nettetal tätig, zuständig für Recht, Ordnung, Finanzen und zentrale Steuerung. Und er würde erneut einen finanziellen Sprung machen: von B 2 auf B 3.
Organisation In Nettetal gibt es zurzeit drei Wahlbeamte: Bürgermeister, Beigeordnete und Baudezernent. Von den beiden Letzten muss einer 1. Beigeordneter sein als Vertreter des Bürgermeisters.
Bürgermeister Seit 1970 erlebte die Seenstadt vier Bürgermeister: Karl Reulen (1970-89), Matthias Timmermanns (1989-99), Peter Ottmann (1999-2004) und Christian Wagner (seit 2004). Die beiden ersten wurden noch vom Stadtrat gewählt. Sie waren vor allem Vorsitzende des Stadtrates. Ansonsten hatten sie lediglich repräsentative Aufgaben wahrzunehmen, die Leitung der Verwaltung lag in den Händen des jeweiligen Stadtdirektors. Das änderte sich im Jahr 1999. Seitdem ist der Bürgermeister zugleich auch Verwaltungs-Chef. Er wird bei der Kommunalwahl direkt gewählt.
1. Beigeordnete Dies sind Wahlbeamte, die für acht Jahre vom Stadtrat gewählt werden. Seit 1970 gab es in Nettetal folgende 1. Beigeordnete: Werner Herzogenrath (1970- 77), Christian Weisbrich (1977-82, dann bis ’90 Stadtdirektor), Jochen Semmler (1982-85), Helmut Hormes (1985-90), Wolf-Hartwig Kohte (1990-’02), Christian Wagner (2002-04), Marc Lahmann (seit ’05).
Beigeordnete Wahlbeamte, ebenfalls vom Stadtrat gewählt, an der Spitze des Dezernats III (Ordnung, Schule, Soziales, Kultur): Ernst Herfs (1970-82), Jochen Semmler (1982-85), Christoph Fritz (1985-2001), Christian Wagner (2002-04) und Marc Lahmann (seit 2005).
Baudezernenten Wahlbeamte, ebenfalls vom Stadtrat gewählt: Werner Herzogenrath (1970-77), Christian Weisbrich (1977-82), Helmut Hormes (1982-90), Wolf-Hartwig Kothe (1990-2002), Christian Schaudig (2003-05) und Susanne Fritzsche (seit März 2007).