Schönmackers-Stellungnahme Ein Hin und Her in Sachen Müllabfuhr

Kempen · Nach der gemischten Abfuhr von Bio- und Restmüll hieß es zunächst, dass diese Mischung in den Kreislauf gelangen könnte. Dies schließt Schönmackers nun aber „weitestgehend“ aus.

Inhalte aus der Biotonne landeten in Kempen im Restmüll.

Foto: dpa/Arno Burgi

Dass die Firma Schönmackers am Mittwoch auf dem Meisenweg den Inhalt aus brauner und grauer Tonne in einem Wagen abgefahren hat, sorgt für Aufsehen. Die WZ erhielt nach der Berichterstattung am Freitag mehrere Anrufe und Hinweise. So zum Beispiel aus dem Außenbezirk „Zur Alten Schmiede“, ein Abzweig der Oedter Straße. „Bei uns kommt immer nur ein Wagen. Und in diesen werden dann Bio- und Restmüll gekippt. Das ist alle 14 Tage mittwochs so“, berichtet ein Anwohner (Name der Redaktion bekannt). Er vermutet, dass dies so ist, weil er eben in einem Außenbezirk wohnt. „Hier gibt es nicht viele Häuser“, so der Kempener. Vielleicht sei es dann zu aufwendig, zwei Müllfahrzeuge zu schicken. Die PR-Abteilung des Entsorgers widerspricht der Darstellung des Kempeners, der im Umfeld der Oedter Straße wohnt. Man gehe der Sache aber „selbstverständlich“ nach.

Müll sei „weitestgehend
getrennt zugeordnet worden“

Zur Berichterstattung von Freitag wollte das Unternehmen aber noch einmal Stellung beziehen - und zwar zur Vermischung von Bio- und Restmüll am Meisenweg bzw. dessen nachfolgender Trennung. In einer ersten Stellungnahme, die Geschäftsführerin Gloria Schönmackers, über die PR-Abteilung verbreiten ließ, hieß es noch, dass offen sei, ob und wie der Müll, der nun in einem Wagen gelandet ist, noch voneinander zu trennen ist. Es könne sein, dass der gemischte Müll so im Kreislauf lande. Am Freitag folgte die Darstellung, dass „der Müll im Fahrzeug Meisenweg bei der Leerung nicht vermischt, sondern weitestgehend richtig getrennt zugeordnet worden“ sei. „Das war problemlos möglich, weil der Biomüll im Restmüllfahrzeug als letztes eingesammelt wurde und hinten lag“, so Schönmackers.

Mit dieser Aussage konfrontiert, hörte die WZ am Freitag erneut bei Anwohnern des Meisenwegs nach. Diese widersprechen wiederum der Schönmackers-Darstellung. Nach Angaben der Anwohner ist der Restmüll-Wagen von Haus zu Haus gefahren und hat jeweils den Inhalt einer grauen und einer braunen Tonne eingeladen. Dieser Misch-Vorgang sei an jedem Haus durchgeführt worden. Diesem geschilderten Verlauf wolle man nun im Hause Schönmackers nachgehen, heißt es aus der PR-Abteilung.

Schönmackers verspricht,
„noch intensiver“ zu schulen

Unabhängig von den nun diskutierten Details der Entsorgung auf dem Meisenweg zeigt sich die Unternehmensführung weiterhin verärgert über den Vorfall: „Es ist aus Sicht von Schönmackers absolut inakzeptabel, dass Fahrer ohne Rücksprache mit dem Vorgesetzten im eigenen Ermessen entscheiden, Biomüll in ein Restmüllfahrzeug zu laden. Das entspricht nicht dem Dienstleistungsanspruch des Unternehmens und wird für den/die Fahrer Konsequenzen haben.“

Ferner lerne man daraus und werde die Fahrer „noch intensiver schulen“. „Obwohl aus dem Fall Meisenweg aus Umweltsicht kein Schaden entstanden ist, setzt Schönmackers alles daran, dass ein solches Fehlverhalten bereits im Keim erstickt wird“, so eine Mitteilung. Sollten Bürger ein solches Fehlverhalten beobachten, bittet Schönmackers um eine Meldung unter Tel. 02152/2070.

Die Ursache in der Abhol-Aktion von Mittwoch lag in einem Defekt am Fahrzeug, dass die Bio-Tonnen leert. Die Fahrer hätten sich kurzgeschlossen und für den Meisenweg entschieden, den Müll in einem Fahrzeug abzuholen. Andere Straßen Kempens seien nicht betroffen, so Schönmackers.