Serie: Die neue Kultursaison in Kempen (2) Fürstliche Töne erschallen im Kulturforum

Kempen. · Neben einem Auftritt des „Morgenstern-Trios“ bietet die Reihe „Kammermusik“ auch Konzerte internationaler Musiker.

 Das Kempener Trio aus Emanuel Wehse, Catherine Klipfel und Stefan Hempel (v. l.) spielt Stücke von Beethoven, Brahms und Blomenkamp.

Das Kempener Trio aus Emanuel Wehse, Catherine Klipfel und Stefan Hempel (v. l.) spielt Stücke von Beethoven, Brahms und Blomenkamp.

Foto: Irene Zandel

Der Begriff Kammermusik bezeichnete ursprünglich Musik, die im Gegensatz zur Kirchenmusik für die fürstliche Kammer bestimm war, also den weltlich-repräsentativen Gebrauch im kleinen Rahmen. Im Laufe des Barocks wurde daraus die Eingrenzung auf kleine, instrumentale Ensembles. Genau dies bietet auch die Reihe „Kammermusik“. Dem Verein Kempen Klassik ist es auch für diese Saison gelungen, viele besondere Künstler nach Kempen einzuladen. Wobei der Rahmen mit der Paterskirche im Kulturforum Franziskanerkloster an der Burgstraße in Kempen als Konzertraum wohl ein klein wenig größer ist als eine fürstliche Kammer.

Zum Auftakt am Dienstag, 10. September, ist um 20 Uhr das „Quator Aches Hantées“-Quartett zu Gast, ein reines Klarinettenquartett aus Frankreich. Elise Marre an der Bassklarinette sowie Nicolas Chatelain, Romain Millaud und Francois Pascal mit ihren Klarinetten wollen unter dem bezeichnenden Motto „Opera … Ah“ in die Welt der Oper entführen. Es werden Werke von Bernstein, Strauss, Puccini, Mozart, Khachaturian, Offenbach und de Falla erklingen – ein Spaziergang durch die Jahrhunderte.

Am Mittwoch, 4. Dezember, geht es um 20 Uhr in die Welt der Streichinstrumente, also die klassischen Kammermusikinstrumente. Das Duo Tobias Feldmann (Violine) und Muriel Razavi (Viola) werden Werke von Mozart, Vieuxtemps, Tàrrega, Sibelius, Händel, Bach und Martinu spielen. Tobias Feldmann wurde schon in jungen Jahren Professor an der Hochschule für Musik in Würzburg. Häufig spielt er mit renommierten Orchestern, wurde aber auch als Solist mehrfach ausgezeichnet. Muriel Razavi studierte Viola unter anderem bei Nils Mönkemeyer, den man in Kempen auch in der Reihe „Musica antica e Viva“ hören wird. Sie nahm unter anderem am Schleswig-Holstein Musik-Festival teil und gab auch Meisterkurse in Chile.

 Geigenvirtuose Tobias Feldmann spielt am 4. Dezember mit Muriel Razavi in der Kempener Paterskirche.

Geigenvirtuose Tobias Feldmann spielt am 4. Dezember mit Muriel Razavi in der Kempener Paterskirche.

Foto: Kaupo Kikkas

Beim „Morgenstern-Trio“ trifft Klassik auf moderne Musik

Am Dienstag, 21. Januar, gibt es um 20 Uhr mit dem „Morgenstern-Trio“ ein Heimspiel, wie es das Kulturamt ausdrückt: Emanuel Wehse (Violoncello), Catherine Klipfel (Klavier) und Stefan Hempel (Violine) leben in Kempen. Es gibt Musik von Beethoven und Brahms, aber auch eine moderne Komposition vom Meerbuscher Thomas Blomenkamp. Das letzte Mal gastierten sie 2017 in Kempen, also wurde es jetzt dringend Zeit, einmal wieder hier aufzutreten.

Am Sonntag, 15. März, werden um 18 Uhr Jean-Guihen Queras (Violoncello) und Alexandre Tharaud (Klavier) die Bühne in der Paterskirche betreten. Sie spielen Werke von Debussy, Brahms, Chopin, Popper, Haydn und Kreissler.

 Der Bariton Andrè Schuen ist am 26. April zu hören.

Der Bariton Andrè Schuen ist am 26. April zu hören.

Foto: Angelika Schwarz

Am Sonntag, 26. April, gibt es die interessante Kombination von Gesang und Klavier zu hören. Um 18 Uhr beginnt das Konzert mit Andrè Schuen (Bariton) und Daniel Heide (Klavier). Und dieses Mal geht es um einen Klassiker der Kammermusik, nämlich „Die schöne Müllerin“ von Schubert. Schuen stammt aus Südtirol und absolvierte seine Ausbildung unter anderem am Mozarteum in Salzburg. Daniel Heide ist ein international gefragter Pianist.

Am Donnerstag, 18. Juni, sind um 20 Uhr Skandinavier zu Gast in Kempen. Dann kommt das „Danish String Quartett“ mit Frederik Øland (Violine), Rune Tonsgaard Sorensen (Violin), Asbjorn Norgaard (Viola) und Frederik Schoyen Sjölin (Violoncello). Sie spielen Musik von Bach, Webern, Schostakowitsch, aber auch als Hommage an ihre Heimat nordische Volksmusik. Diese Mischung zwischen Klassik und Heimatverbundenheit hat dem Quartett mittlerweile mehrfach international renommierte Preise eingebracht.