Sicherer Schulweg Polizei: So kommen i-Dötzchen sicher in der Schule an
Kreis Viersen. · Am Donnerstag werden wieder viele Erstklässler eingeschult. Experten geben Eltern und deren Kindern Ratschläge, was zu beachten ist.
Der Tornister steht parat und die Schultüte ist gepackt. Hunderte von i-Dötzchen fiebern im Kreis Viersen dem morgigen Tag entgegen. Es ist ihr erster Schultag und mit dem beginnt nicht nur der Ernst des Lebens, sondern auch der Schulweg. Das Training für diesen fast täglichen Weg hat bereits in den Kindertagesstätten begonnen. Mit den Vorschulkindern und deren Eltern starteten die Verkehrssicherheitsberater der Kreispolizei Viersen das Training. Denn nicht nur die Kinder müssen lernen, wie sie sich im Straßenverkehr richtig verhalten. Die Eltern bekommen Tipps an die Hand gegeben, wie sie ihre Kinder in Sachen Sicherheit unterstützen können.
„Kinder in diesem Alter können entwicklungsbedingt vieles nicht, was für Erwachsene selbstverständlich ist. Die Entfernungs- und Geschwindigkeitswahrnehmung ist noch nicht gegeben. Aber es gibt Lösungsmöglichkeiten, damit umzugehen und so für einen sicheren Schulweg zu sorgen“, sagt Verkehrssicherheitsberater Dietmar Berner. Bilder helfen Kindern, sich zu orientieren. Daher gibt es auf dem Bürgersteig die Sonnen- und die Regenseite, wobei es sich bei Letzterer um die der Straße zugewandte Seite handelt. Kinder gehen immer auf der Sonnenseite. Nur zum Überqueren geht es auf die Regenseite und dort wird der Scheibenwischer eingeschaltet. „Wenn man einem Erstklässler auffordert, nach links und rechts zu schauen, wissen sie oft noch gar nicht, welche Seite gemeint ist. Bei unseren Übungen erklären wir den Kindern, dass wir den Scheibenwischer einschalten, weil wir ja auf der Regenseite stehen. Der Kopf geht dann hin und her und so wird die Straße in Augenschein genommen“, erläutert Berner.
Ankunft zu Fuß an der Schule ist beste und sicherste Variante
Für Eltern gilt in Sachen Schulweg zudem: An erster Stelle steht die Wahl der sichersten Variante. Diese muss nicht immer die kürzeste sein. Unübersichtliche Kreuzungen und Straßenübergänge sollten genauso vermieden werden, wie Straßen ohne Gehwege oder stark befahrene mit viel Lkw-Verkehr. Einmündungen von Supermärkten, Tankstellen und Ähnlichem stellen Gefahrenpunkte dar, denen man nach Möglichkeit aus dem Weg gehen sollte.
Das gemeinsame Abgehen des Schulweges und die Begleitung in der ersten Zeit durch Eltern sind Punkte, die für mehr Sicherheit sorgen. Gemeinsam können Eltern und Schulanfänger Problemstellen ausmachen und das richtige Verhalten üben. Wann der Zeitpunkt für den ersten Alleingang gekommen ist, müssen Eltern individuell entscheiden. „Ein Tipp ist, ein Kind die letzten Meter zur Schule alleine gehen zu lassen und sich dort auch für den Heimweg wieder zu treffen. Die Entfernung kann mit der Zeit immer größer werden, so dass schließlich der ganze Weg im Alleingang gemeistert wird“, sagt Berner.
Ab und zu mal unauffällig kontrollieren, wie das Kind den Schulweg im Alleingang meistert, könne indes nie schaden. Berner: „Im Prinzip beginnt der Schulweg schon am Abend zuvor.“ Der bereits gepackte Tornister verhindert unnötigen Stress am Morgen. Ausreichend Zeit für den Schulweg einzuplanen, ist unabdingbar. Ein in Hektik zurückgelegter Weg kann unter Umständen zu Fehlverhalten führen.
Mit Blick auf den bevorstehenden Herbst und die dunklen Jahreszeit gilt die bekannte Regel: Sehen und gesehen werden. Reflektoren an Schulranzen sind heute vorgeschrieben. Zusätzlichen Schutz bieten reflektierende Kleidung und Schutzwesten. Ein Kind mit reflektierender Kleidung ist im Dunkeln auf eine Entfernung von 130 bis 160 Meter bereits zu sehen. Ein dunkel gekleidetes Kind ohne entsprechende Reflektoren hingegen erst auf einer Distanz von 25 bis 30 Meter.
Dass Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, oftmals eine große Gefahr für die anderen Kinder darstellen, wird gern vergessen. Bei Wendemanövern in der Enge durch weitere Fahrzeuge kann es schnell zu einem Unfall mit Kindern aus anderen Fahrzeugen als auch Fußgängern oder mit dem Fahrrad anreisenden Schülern kommen. Daher ist die Ankunft zu Fuß an der Schule immer noch die beste und sicherste Variante.