Müll-Ärger in Kempen Bio- und Restmüll landen kurzerhand in einem Wagen

Kempen · Auf dem Meisenweg in Kempen wurde der Inhalt von grauen und braunen Tonnen in einem Fahrzeug gemischt entsorgt. Die Firma Schönmackers entschuldigt sich.

Wie auf dem Abfallkalender der Stadt Kempen verzeichnet, werden braune und graue Tonnen am selben Tag geleert. Am Mittwoch jedoch wurde auf dem Meisenweg der komplette Müll in einem Wagen entsorgt.

Foto: WZ/Tobias Klingen

Eigentlich war auf dem Meisenweg am Mittwochmorgen alles wie immer. Alle 14 Tage werden dort die grauen Restmüll- und die braunen Bioabfalltonnen geleert. Nacheinander versteht sich. „Meistens kommt zuerst der Wagen für die graue Tonne. Dann später der für die braune“, berichtet eine Anwohnerin (Name der Redaktion bekannt). Doch an diesem Mittwoch war es anders. „Mein Mann und ich haben das genau gesehen: Die haben den Inhalt der grauen und der braunen Tonne in einen Wagen gekippt“, so die Kempenerin. Ihr Mann habe dann einen Mitarbeiter der Firma Schönmackers auf der Straße danach gefragt. „Es hieß, dass ein Wagen kaputt sei. Heute müsse alles in einem Wagen abgeholt worden.“

Aus Sicht der Anwohner des Meisenwegs, einer Seitenstraße des Blatendoops im Kempener Süden, ist diese Abhol-Aktion ein Ärgernis. „Das kann doch wohl nicht sein. Alles redet über Umweltschutz und Mülltrennung. Und dann machen die das einfach so“, beschwert sich die Anwohnerin, die das Problem nach eigenen Angaben auch bei der Stadt Kempen gemeldet hat.

Aber ist es denn wirklich so geschehen, wie es die Kempenerin der WZ geschildert hat? „Ja, das ist so passiert. Das geht gar nicht. Und dafür können wir uns nur entschuldigen“, ließ Firmen-Geschäftsführerin Gloria Schönmackers am Donnerstag in deutlichen Worten über die PR-Abteilung des Hauses ausrichten. Nach Angaben des Unternehmens ist das Fahrzeug zur Abholung des Biomülls auf der Tour am Mittwoch kaputtgegangen. Dann sei es kurzerhand zwischen den Fahrern von „Grau“ und „Braun“ zum Entschluss gekommen, dass das Müllauto für den Restabfall auch noch den Bioabfall abholt. Nach Angaben des Unternehmens werde dieses Verhalten „interne Konsequenzen“ nach sich ziehen. Hätten die Fahrer einen Vorgesetzten kontaktiert, wäre die Entscheidung gefallen, den Biomüll später mit einem Ersatzfahrzeug abzuholen. „Schließlich kommt es auch immer wieder mal vor, dass Fahrzeuge einen Defekt haben“, so die Schönmackers-Stellungnahme.

Das Unternehmen versichert auf Anfrage der WZ, dass es sich bei diesem Vorfall „nur um eine geringe Menge an Müll“ handele. Demnach sei die beschriebene Abhol-Aktion nur auf dem Meisenweg durchgeführt worden. Auf den anderen Straßen der Bezirke 4 bis 6, die am Mittwoch an der Reihe waren, sei alles korrekt gelaufen. Ob und wie der Müll, der nun in einem Wagen gelandet ist, noch voneinander zu trennen ist, sei offen. Es könne sein, dass der gemischte Müll so im Kreislauf lande. „Aber wie gesagt: Es ist nur eine geringe Menge.“ In Gramm, Kilogramm oder Tonnen sei diese allerdings nicht zu beziffern.

Im Gespräch mit der WZ machte Schönmackers auch deutlich, dass man den Anwohnern vom Meisenweg dankbar sei. „Wenn Bürger so einen Vorfall oder anderes Fehlverhalten beobachten, ist es richtig, dass das sofort gemeldet wird.“ Dies könnten Bürger entweder beim Entsorgungsunternehmen selbst unter Tel. 02152/2070 oder bei der Stadt Kempen als Auftraggeberin unter Tel. 02152/9174047 tun. Weitere Informationen zum Beschwerdemanagement: