In Kempen Gesamtschule schließt Kooperationen

Kempen. · Schüler können in zwei weiteren Kempener Unternehmen künftig in die Berufswelt hineinschauen.

Birgit Hegemann, Kai Düring, Stefan von Laguna, Uwe Hötter, Jonas Ziemacki, Karl-Heinz Kleinen und Rüdiger Nitschke (v.l.n.r.) bei der Vertragsunterzeichnung in der Gesamtschule.

Foto: Norbert Prümen

(tre) An der Gesamtschule Kempen hat Schulleiter Uwe Hötter den nunmehr sechsten Kooperationsvertrag unterzeichnet. Auf dem Papier sind es direkt zwei Firmen, deren Geschäftsführer die Unterschrift unter den Vertrag setzten.

Es handelt sich um die Kempener Unternehmen reantec GmbH und Kull GmbH. Die eine Firma beschäftigt sich mit den Anlagenbau für das Kunststoff-Recycling. Das zweite Unternehmen ist im Anlagen- und Rohrleitungsbau sowie im Industrieservice tätig. „Wir freuen uns, zwei weitere wichtige Kooperationspartner gefunden zu haben. Örtliche Unternehmen mit Schule zusammenzubringen, bedeutet für beide Seiten eine Win-win-Situation“, betonte Hötter bei der Unterzeichnung.

Den Stein für die neue Kooperation brachte ein Zeitungsartikel der Rheinischen Post im Januar vergangenen Jahres ins Rollen. Karl-Heinz Kleinen, Geschäftsführer von reantec, hatte den Bericht über den Kurs im 3D-Druck von Technik- und Biologielehrer Jonas Ziemacki gelesen. „Ich war begeistert. Aufgrund des zehnjährigen Bestehens meiner Firma wollte ich mich in Kempen ohnehin sozial engagieren. Das Projekt 3D-Druck sprach mich sofort an, da ich ja auch mit Kunststoff arbeite“, sagte Kleinen, der selbst einst die Realschule in Kempen besuchte, bevor er eine Ausbildung zum Maschinenschlosser begann und danach den Techniker in Abendschule absolvierte.

Der Firmeninhaber nahm Kontakt zur Gesamtschule auf und spendete dem Förderverein Geld, mit dem ein weiterer 3D-Drucker angeschafft werden konnte. Der Kontakt zur Gesamtschule blieb bestehen und wurde erweitert. Vor dem Hintergrund, dass die Firma Kull Anlagen für reantec baut, entstand ein weiterer Kontakt. „Ich finde es wichtig, dass man junge Menschen an Berufe im Handwerk heranführt und zeigt, dass man auch mit einer Lehre im Handwerk Karriere machen kann und es nicht das Studium sein muss“, sagte Kai Dühring, Geschäftsführer von Kull. Er selbst hat einst Betriebsschlosser gelernt, bevor er seinen Handwerksmeister machte.

Kleinen und Dühring ist es wichtig, Schülern Chancen im Handwerk aufzuzeigen und auf diesem Weg auch Auszubildende zu gewinnen. Beide hoben hervor, dass man gut ausgebildete Fachleute aus dem Handwerk bräuchte, um Qualität liefern zu können. Künftig können Schüler unter anderem Praktika in den beiden Unternehmen machen.