Kempen/Grefrath: Erst Torjubel, dann Triumphfahrt
Fußball: Tausende von Fans haben sich am Sonntag wieder zum Rudel-Gucken getroffen. Am Ende konnte heftig gejubelt werden.
Kempen/Grefrath. England weint und Deutschland feiert- nach dem 4:1-Sieg für die deutsche Elf gab es Autokorsos, Vuvuzela-Konzerte und Feiern in den Fußgängerzonen. Vorher ging es wieder zum Public Viewing im Eisstadion in Grefrath und in den Gaststätten auf dem Buttermarkt in Kempen.
Schon vor dem Spiel sind alle optimistisch in der Niers-Gemeinde. "Wir gewinnen 2:0, weil die Engländer keine Tore schießen können", sagt Kai Reuther (21). Auch Anneliese Reiske setzt auf einen Sieg für die deutsche Elf: "2:1 in der regulären Spielzeit." Die 75-Jährige ist mit Enkelin Jasmin und deren Freund beim Public Viewing. "Ich war schon immer Fußballfan und bin bei jedem Spiel hier", sagt die Grefratherin.
Währenddessen singt das ganze Eisstadion die Nationalhymne mit. Dann geht es los. Schon in der fünften Spielminute gibt es Bierduschen für die ersten Reihen- nach der ersten großen Chance für Deutschland. Beigeistert rufen alle: "Deutschland! Deutschland!"
Ein kurzes Stimmungstief gibt es, als das Bild für einige lange Sekunden weg ist. Die Regie erntet wütende Buh-Rufe für die technischen Probleme. Doch das ist spätestens in der 20. Minute, beim 1:0 für Deutschland vergessen. Das Eisstadion bebt, während ein paar tausend Menschen jubeln. Beim 2:0 in der 32.Minute ist dann keiner mehr zu halten.
Der große Schock folgt sofort: Fünf Minuten später schießt Upson den Anschlusstreffer für England. Schließlich hat Deutschland Glück, als der Schiedsrichter aus Uruguay den Treffer von Lampard zum 2:2 nicht gibt. Bei den deutschen Fans gibt es Schadenfreude: "Das war ein klarer Treffer. Gott sei Dank hat der den nicht gegeben." Halbzeit und Ortswechsel: Am Buttermarkt in Kempen sind die Kneipen voll besetzt. Dort fiebern die Fans ruhiger als in Grefrath mit. Gemütlich sitzen sie an den Tischen. Erst beim 3:1 durch Müller in der 67. Minute springen alle von ihren Stühlen auf. "Die Deutschen spielen heute auch echt wieder gut", freut sich Lisa Heck (21). Nur drei Minuten später trifft Müller zum Endstand von 4:1. Nach kurzem Jubel ist es wieder ruhig, während die Fans die letzten Spielminuten auf den verdienten Sieg hinfiebern.
Nach zwei Minuten Nachspielzeit kommt von Schiedsrichter Jorge Larrionda der Schlusspfiff und im Manythron gibt’s Applaus für die deutsche Mannschaft. Anschließend wird lautstark gefeiert: Mit Vuvuzela-Getröte und laut hupend ließen die deutschen Fans ihrer Freude bei Autokorsos auf den Straßen freien Lauf.