Gefeiert wird am 11. August Großes Fest zum Geburtstag der Schmökerbude im Kempener Hagelkreuz
Kempen · Ehrenamtler kümmern sich um die Mini-Bibliothek und kümmern sich darum, dass es dort fast täglich etwas Neues zu entdecken gibt. Zum Fünfjährigen gibt es ein großes Fest.
(msc) Bibliothek und Treffpunkt zugleich, das ist die Schmökerbude im Hagelkreuz. Im Sommer 2018 ist die ausrangierte Telefonzelle als Mini-Bibliothek an den Start gegangen, in diesem Jahr feiert das Erfolgsprojekt sein fünfjähriges Bestehen. Gefeiert wird am Freitag, 11. August, mit einem kleinen Fest auf dem Concordienplatz, teilt die Stadt Kempen mit. Dabei steht neben Spiel und Spaß für Kinder und Jugendliche auch eine Autorenlesung auf dem Programm. Passend zum Thema werden vom Schmökerbuden-Team ausgewählte Bücher verschenkt. Eröffnet wird die Feier von Bürgermeister Christoph Dellmans um 15 Uhr auf dem Concordienplatz. Alle Interessierten sind eingeladen vorbeizukommen.
Eine ausrangierte Telefonzelle aus Potsdam konnte ergattert werden
Die Idee hinter der Schmökerbude hatten zwei Bewohnerinnen des Hagelkreuzes. Ein „gewöhnlicher“ Bücherschrank sollte es nicht werden, und so ergatterten sie eine ausrangierte Telefonzelle aus Potsdam und gestalteten sie zusammen mit ehrenamtlichen Helfern zu einer Mini-Bibliothek um. Die Telefonzelle wurde grün angestrichen, es wurden Regale und sogar Licht installiert, bevor sie dann mit einem Kranwagen am Concordienplatz, gegenüber der Kirche Christ-König, aufgestellt wurde.
Die Begeisterung für das Projekt war von Anfang an hoch, sodass das Bücherregal für rund 200 Bücher schnell nicht mehr ausreichend war. „Es ist dem ehrenamtlichen Engagement des fünfköpfigen Teams rund um Gründungsmitglied Monika Büskens zu verdanken, dass es in der Schmökerbude inzwischen fast jeden Tag etwas Neues zu entdecken gibt. Sie nehmen neue Bücher an, kennzeichnen sie nach Genres und tauschen sie regelmäßig in der Schmökerbude aus“, so eine Stadt-Sprecherin. Geschätzt durchläuft dabei eine rund fünfstellige Anzahl von Büchern pro Jahr die Hände der Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler.
Bürgermeister Christoph Dellmans freut sich über das Engagement: „Die Schmökerbude zeigt, wie aus einer Idee mit Kreativität, Engagement und Herzblut ein richtig tolles Projekt werden kann.“ Auch der Quartiersentwickler Ingo Behr ist stolz: „Bücherschränke gibt es inzwischen in vielen Städten, doch unsere Schmökerbude ist viel mehr als das. Sie ist so individuell und einzigartig wie unser Stadtteil.“
Denn die Schmökerbude ist im Hagelkreuz auch Treffpunkt und Kommunikationsort geworden. Da wundert es nicht, dass die Schmökerbude im vergangenen Jahr „Zuwachs“ bekommen hat und zum Handmade-Schmöker-Club geworden ist. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig zum Basteln und Handarbeiten und natürlich, um die Schmökerbude zu gestalten. Zu Feiertagen wie Weihnachten und Ostern hat sich das Team des Handmade-Schmöker-Clubs etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Als „Blind Dates“ werden Bücher verpackt und nur mit einer kurzen Inhaltsbeschreibung verschenkt.