Markt der Sterne in Kempen Selbstgemachtes bereichert das Angebot
Kempen · Der „Markt der Sterne“ bietet jede Menge Handgemachtes und Vorweihnachtliches sowie stimmungsvolles Ambiente. Ein paar Stände passen aber nicht so recht ins Bild. Am kommenden Adventswochenende geht es weiter.
„Die selbstgebackenen Plätzchen sind der Renner“, sagt Momo Lemm und nimmt einen Karton mit etlichen Tütchen voller Vanillekipferl entgegen. Der Nachschub kommt von der Thomasgruppe des St. Annenhofs in Kempen. Seit Tagen haben die sieben Kinder und Jugendlichen fleißig gebacken, und das Ergebnis findet sich jetzt an ihrem Stand beim „Markt der Sterne“ in Kempen wieder. Aber nicht nur das: Es gibt hausgemachte Marmeladen, Waschmittel aus Rosskastanien, die selbst gesammelt und verarbeitet wurden, sowie handgenähte Kirschkernkissen.
Handgemacht geht es auch am Stand vom „Handmade Schmöker Club“ des Quartiersbüros am Hagelkreuz zu. Handgemalte Weihnachtskarten, niedliche Stricktiere, praktische Stofftaschen, wärmende Wollsocken – der Club hat fleißig produziert. „In diesem Jahr verkaufen wir zugunsten der Wärmestube“, sagt Monika Büskens.
Stände sorgen für Begeisterung aber auch Skepsis
Beim „Markt der Sterne“ in der Kempener Innenstadt sorgen gerade die gemeinnützigen Organisationen für eine ganz persönliche Note. In der Innenstadt ist es voll. Die Besucher schieben sich an den Ständen entlang und nehmen das Angebot unter die Lupe. Mal mit sichtlicher Begeisterung, mal mit etwas Skepsis. „Das Angebot erinnert mich in Teilen an den Hubertusmarkt“, sagt Gisela Ditzen. Mit dieser Aussage steht die Kempenerin nicht allein da. Es gibt die Stände, die wenig vorweihnachtlich daherkommen. Dazu kommen teilweise große gelbe Schilder, die auf Schnäppchenpreise hinweisen. An einem Büdchen weist ein LED-Werbeband auf Handy-Hüllen und -Halterungen hin.
Dafür versöhnt der Nachbarstand. Kunstvolle Schwibbögen und Räuchermännchen aus dem Erzgebirge holen weihnachtliches Feeling auf den Buttermarkt. In der Luft liegt dabei der würzige Duft, den die unterschiedlichen Räucherkegel, die es ebenfalls zu kaufen gibt, verströmen. Ein Stückchen weiter locken die Krippen samt Zubehör, und wer zu Hause seinen Adventskranz noch nicht auf dem Tisch stehen hat, der findet auf dem „Markt der Sterne“ eine abwechslungsreiche Auswahl.
Die Aussage „Wie schön“ bekommen Doris Kraus und Ingrid Krüger am laufenden Meter zu hören. Vor dem Verkaufswagen der Schwestern knubbelt es sich. Zauberhafte Engel, putzige Wichtel, niedliche Weihnachtsdamen und -männer geben sich ein Stelldichein. „Das ist alles handgemacht. Wir sind schon seit Jahren in Kempen dabei. Wir freuen uns, wenn die Kunden kommen und sich wiederum über unsere Produkte freuen“, sagt Doris Kraus. Es gibt zahlreiche Stammkunden, die den Stand ganz gezielt ansteuern, weil „die Sachen einfach so goldig sind“, wie es eine Kundin beschreibt.
Auch bei Nora Hamid-Roya tauchen immer wieder Stammkunden auf. Zu ihren witzigen Filzarbeiten, die aus Notizblöcken, Taschenkalendern, Schlüsselanhängern und Kabelorganizern einmalige Unikate machen, kommen ihre Gute-Laune-Bilder in Öl. Dabei malt die Mönchengladbacherin nicht einfach nur. Da gibt es die gemalten bunten Vögel, die auf einer echten Weinrebe in einem Stickrahmen sitzen und Federn tragen, die „von meinen Hühnern stammen“, wie Hamid-Roya verrät. Sie gehört seit Jahren zu den Ausstellern, lobt die schöne Atmosphäre in der Thomasstadt und den unkomplizierten Umgang mit dem Veranstalter.
Wer sich Zeit nimmt und durch die gesamte Innenstadt schlendert, der entdeckt neben den vielen klassischen Standartmarktangeboten etliches, was wirklich individuell ist und sich nicht nur zum Verschenken eignet, sondern auch ein Hingucker für die eigenen vier Wände ist.
Auch wenn es in diesem Jahr keine Bühne auf dem Buttermarkt gibt, fehlt es nicht an Musik. Drehorgelspieler sind unterwegs, eine Querflöte ist zu hören, und an der Ellenstraße wird in Englisch gesungen.
Langsam senkt sich die Dämmerung herab, was die stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung zur Geltung bringt. Der Buttermarkt verwandelt sich in den Treffpunkt schlechthin. Zahlreiche Buden und Zelte bieten Kulinarisches an, wobei der Glühwein nicht fehlt und bei den Temperaturen um den Gefrierpunkt sehr beliebt ist.