Kempen: Hemesath ist Geschichte

Der Abriss der Firma wird in dieser Woche abgeschlossen. Das Gelände wird für zwei Millionen Euro saniert.

Kempen. "Wenn alles glatt läuft, ist Ende der Woche die letzte Mauer verschwunden", sagt der städtische Umweltreferent Heinz Puster. Die Rede ist vom Gebäude der früheren chemischen Reinigung Hemesath an der Wiesenstraße. Seit August laufen die Abrissarbeiten für die Altlastensanierung.

Der Betrieb der Firma hatte in der Vergangenheit für eine Verunreinigung des Bodens auf dem Grundstück und in dessen Umkreis gesorgt. Auch das Grundwasser war betroffen. Die Schadstofffahne zog sich über mehrere Kilometer.

"Die Schäden in der Nachbarschaft sind inzwischen behoben", erklärt Puster. Jetzt gehe es auf dem Gelände darum, herauszufinden, wo die Schadstoffe ausgetreten sind: "Wir müssen die Quelle des Unheils finden."

Dazu werden Experten in den nächsten Wochen den Boden genauestens untersuchen. Puster: "Um die Dimension klar zu machen: Es werden Proben aus etwa 30 bis 40 Metern Tiefe genommen." Man gehe zwar nicht davon aus, dass man so tief noch Verunreinigungen entdeckt, "aus Sicherheitsgründen muss das aber gemacht werden".

Wenn feststeht, wo die Schadstoffe ausgetreten sind und wie stark der Boden verseucht ist, erstellt ein Ingenieurbüro einen Sanierungsplan. "Auf dieser Basis geht es Anfang 2011 an die Sanierung", sagt Puster. Dann werde der Boden ausgetauscht und das Gelände nach und nach für eine Wohnbebauung vorbereitet.

Nach Angaben der Stadt wird der Austausch des Bodens ein gutes dreiviertel Jahr dauern. "Bislang sind wir mit den Arbeiten zufrieden, wir liegen gut im Zeitplan. Und die Belastung durch Lärm und Schmutz hat sich auch im Rahmen gehalten", sagt der Umweltreferent.

Was auf dem gereinigten Grundstück gebaut werden soll, ist noch offen. "Vermutlich entsteht dort etwas Wohnliches", so Puster. Es bestehe auch die Möglichkeit von weiteren seniorengerechten Wohnungen in Altstadtnähe. Aus Sicht der Stadt ist der Bedarf nach solchen Wohnungen groß.

Gegenüber des Hemesath-Geländes plant die Wohnungsbaugesellschaft des Kreises einen Seniorenkomplex. Wie die WZ bereits berichtet hat, verzögert sich dort der Baubeginn. Das Projekt auf dem Gelände des früheren Arbeitsamtes soll 2011 in Angriff genommen werden.