Kempen im Lichterglanz
Erster von vier Märkten lockt Besucher von nah und fern. Die erleben Handwerk, Kurioses und Süßes.
Kempen. Der kleine grüne Kaktus im Tontopf entpuppt sich als elegant getarntes Nadelkissen, eine ausgediente Sektflasche ohne Etikett erleuchtet von innen die per Serviettentechnik aufgetragene Winterlandschaft. Selbstgemachte Marmeladen, Plätzchen und Liköre — allein am Stand der Mariengruppe vom Kinderheim St. Annenhof fanden sich viele Geschenkideen für jeden Geschmack.
Zum diesjährigen Auftakt der Kempener Weihnachtsmarkt-Saison gab’s für Groß und Klein viel zu bestaunen, entdecken und erwerben.
Bereits am frühen Samstagmittag zog es Besucher in die Altstadt. Auf der Judenstraße dufteten heiße Maronen verlockend, während etwas weiter Eierlikörflaschen in Stiletto-Form humorvolle Abnehmer suchten. Vor der Metzgerei Fander gab’s deftig bestückte Geschenkkörbe, beispielsweise mit Pfälzer Leberwurst, Gänse-Rillette, Schmalz und einer Flasche Merlot.
Mit einer bunten Stoff-Nikolausmütze hatte Andrea Hrastar ihr Pagodenzelt „angezogen“. Nicht minder bunt buhlten kleine Handy-Monster (Schutztaschen), Schirmlampen und Loop-Schals um die Gunst möglicher Kunden. Vorm Handarbeitsladen „Woll-Art“ an der Ellenstraße lagen neonfarbende Knäule aus, aber auch fertige Filzschuhe, Kniestrümpfe und Eierwärmer in Form kleiner Bommelmützen.
Handgemachte Baumwoll-Herzchen, bunte Filz-Serviettenringe und Steckenpferde hatte die St. Huberterin Heike Panzer für den Markt vorbereitet. „Wie süß“ dachte sich mancher mit Blick in „Stefan’s Schokoladenmanufaktur“ an der Ellenstraße: Wintertraum-Pralinen, Butterstollen, Zimtsterne und Schoko-Hexenhäuschen für gute Stimmung an kalten Wintertagen.
Altes Handwerk zeigte Peter Riesen, der überm Holzkohlefeuer einen Baumkuchen entstehen ließ — der Münsterländer trug dafür schichtweise Teig aufs Rundholz. Monika Gasthaus vom Laden „Jeans On“ verkaufte derweil Boxershorts mit festlichen Motiven: Elche, Santa Claus oder bemützte Eisbären.
In Kempen haben Weihnachtsmarktgänger an allen kommenden Adventswochenenden noch die Möglichkeit, einen Bummel vor historischer Kulisse zu unternehmen. Es lohnt sich!